Von der Insellösung zum Computer Integrated Manufacturing:

14.02.1986

Für den Rechnereinsatz in den zentralen Funktionsbereichen der Produktion wurden bisher hard - und softwareseitig isolierte Lösungen geplant und realisiert. Die verschiedenen Rechnersysteme zur Konstruktion und Zeichnungserstellung (CAD), Stücklistenverarbeitung, Arbeitsplanerstellung sowie NC - Programmierung ) und Fertigungssteuerung (CAM) arbeiten mit spezifischen Datenbeständen, während der Datenaustausch mittels nicht maschinenlesbarer Informationsträger erfolgt.

Die Gründe für diese Insellösungen sind primär darin zu sehen:

þAuf dem Markt werden noch keine ausgereiften und standardisierten CIM - Konzepte angeboten.

þDer finanzielle Aufwand für Kauf, Eigenentwicklung und Einführungsmaßnahmen ist hoch.

þEs fehlt an modularen Konzepten, mit denen der Investitionsaufwand zeitlich gestreckt werden kann sowie Erfahrungen mit der neuen Technologie gewonnen und die primären Rationalisierungsreserven in Teilfunktionen der Produktion schnell ausgeschöpft werden können.

þZurückhaltung der Anwender angesichts der komplexen Problemstellungen durch den tiefgreifenden und umfassenden Wandel der bestehenden Organisationsstrukturen sowie angesichts großer Planungsunsicherheiten.

þFehlendes Know - how bezüglich der Auswahl, Anpassung und Einführung integrierter Lösungen bei den potentiellen Systemanwendern.

þAbteilungsegoismen und Akzeptanzprobleme.

þEs fehlt an Verfahren, die den Rentabilitätsnachweis integrierter Konzepte ermöglichen.

Die Defizite der Insellösungen sind vor allem in folgenden Punkten zu sehen:

þMehrfachspeicherung gleicher Stammdatenbestände

þManuelle Mehrfacheingabe gleicher Daten an den Schnittstellen der Rechnersysteme

þAufwendige und ungleichzeitige Aktualisierung der Datenbestände und damit häufig ungleiche Datenbestände

þManuelle Erfassung und Rückmeldung der Daten auf der operativen Ebene (Beispiel: Fertigung, Lager, Transport)

þFehlende Transparenz und lange Durchlaufzeit bei der Auftragsbearbeitung.

Es ist ein wesentliches Merkmal zur Kennzeichnung der Fabrik der Zukunft, daß diese Defizite der Insellösungen durch ein integriertes Konzept des Rechnereinsatzes überwunden werden. Die Abbildung verdeutlicht in idealtypischer Weise diesen integrierten Ansatz.