Von Clipper nach DB 2/2

21.01.1994

P. Wippel, Bobenheim-Roxheim: Wir wollen von einer Clipper- Anwendung auf OS/2 mit IBM-Datenbank umsteigen. Ist es moeglich, mit den Programmier-Tools von IBM eine Datenbank rueckwaerts zu lesen? Gibt es dazu einen SQL-Befehl wie "Skip-1" in Clipper?

Die Redaktion: Einen direkten Befehl zum Lesen in anderer Richtung gibt es nicht, da die Datenbanken grundsaetzlich anders aufgebaut sind, ganz gleich, ob es sich um DL/1, DB 2 oder DB 2/2 handelt. Wenn man in einer Tabelle sequentiell lesen und updaten will, liest man per Programm immer eine Seite (zum Beispiel 24 Zeilen = Datensaetze) ein, die in einem Buffer stehen, in dem man vor- und zurueckscrollen kann. Per Buffer kann man beispielsweise auch 400 Saetze einlesen und darin arbeiten. Nun kann man eine Tabelle mit Indexen so aufbauen, dass man ueber den Index zurueckscrollen kann, was aber einen erheblichen Programmieraufwand mit sich bringt, da die Daten physikalisch eindeutig vorliegen muessen, keine Doppel vorhanden sein duerfen etc. Die automatische Indizierung einer Spalte zu diesem Zweck gab es schon beim System /38 Sie hat sich dort nicht bewaehrt.

Lotus 1-2-3 und Informix

D. Leonhardt, Ennendingen: Gibt es eine Moeglichkeit, aus Lotus 1- 2-3 V. 3.4 oder Lotus fuer Windows ueber das Netz auf eine Informix- Online-Datenbank auf dem HP-Rechner zuzugreifen und die Daten auszuwerten? Informix bietet dazu zwar das Produkt Wingz an, in unserem Betrieb wird jedoch schon seit langer Zeit mit Lotus 1-2-3 gearbeitet und ein Umstieg nicht gewuenscht.

Die Redaktion: Eine moegliche Loesung waere die Programmierung des Zugriffs ueber Informix Datalinks, wofuer Sie zwar Wingz aufgrund der Hyperscript-Sprache brauchen, das Programm jedoch so gestalten koennen, dass die Daten im 1-2-3-Format weitergereicht werden. Eine andere Loesung waere die Anschaffung von Lotus 1-2-3 fuer HP- Workstations. Die unter Motif arbeitende Software enthaelt Data- Lens-Treiber fuer Informix- und Sybase-Datenbanken. Schliesslich gibt es preiswertere Drittloesungen wie den SQL-Retriever von Pfeiffer und Partner (Tel. 073 45/966 90), der direkt von Lotus, Excel etc. einen Direktzugriff auf Unix/VMS-Datenbanken auf dem Host gestattet. Erwaehnenswert auch Winline von Microworld (Tel. 061 22/ 17 46 24), das die Moeglichkeit des Informix-Zugriffs ueber alle Windows-Anwendungen bietet, die ihrerseits DLLs ansprechen koennen.

Schotten dicht

M. Wiegard, Alpen: Um unser PC-Netz (Novell) sicherer zu machen, ist es erfoderlich, das Abbrechen der Autoexec.bat zu verhindern. Wie kann man dies bewerkstelligen, und wo kann man entsprechende Software erwerben?

Die Redaktion: Die Frage ist, wie rigide Sie Ihre Benutzer fuehren wollen. Auf der einfachsten Ebene hilft die Angabe von "Break=off" in der Datei Config.sys. Dann darf die Autoexec.bat aber nicht mit internen DOS-Befehlen arbeiten. Wollen Sie den Einsatz aller Kombinationen einschliesslich Ctrl-C in allen Bat-Dateien unterbinden, so installieren sie einen Unterbrecher wie Break.sys aus dem "Network Survival Kit" von Computer Tyme (USA, Fax: 001 - 417 866-0135) mit dem Befehl "Device=Break.sys /C" - es gibt auch andere Shareware-Programme dieser Art. Wenn Anwendungen einen DOS- Ausgang besitzen, aendern Sie die Comspec-Angabe und leiten Sie diese auf ein anderes Programm als Command.com. Notfalls koennen Sie auch Command.com umbenennen, wenn Programme genau nach diesem Namen suchen. Eine radikale Methode waere schliesslich, den Shell- Befehl in der Config.sys zum Unterbinden unerwuenschter Ausbrueche zu verwenden, indem Sie das Statement "Shell= Command.com /E:400 /C Autoexec.bat" (ohne /P, was den Befehlsprozessor permanent laedt) verwenden. Dann muessen Sie aber auch dafuer Sorge tragen, dass Ihr Login-Script in der Netware nicht mit "Exit" endet, weil Exit ebenfalls DOS laden will. Last, not least sei auf die kommerziellen Sicherungsprogramme wie Languard Plus von Command Software Systems oder Dynamic Superlock von Dynamic Software verwiesen, die bis hinunter zu den Setup-Informationen im BIOS die Schotten dicht machen.

Die IPX-Bremse

M. Weyrauch, Bensheim: In einem Netzwerk mit Glasfaser-Backbone und einzelnen Token-Ring- und Ethernet-Segmenten werden TCP/IP und IPX als Uebertragungsprotokolle gefahren. Nun steht zur Diskussion, IPX auf dem Backbone und auf Router-Strecken wegen der Netzbelastung dieses Protokolls im Leerlauf abzuschalten und nur TCP/IP zu fahren, wobei IPX durch Netware/IP ersetzt wird. Ist es wirklich so, dass IPX-Netze eine Basisnetzlast aufweisen, weil zyklisch alle Server untereinander ueberpruefen, ob sie noch aktiv sind? Ab welcher Anzahl von Servern ist diese Basisnetzlast zu hoch?

Die Redaktion: Wahrscheinlich meinen Sie mit der Basisnetzlast das SAP (Server Advertising Protocol). Zur Detaildiskussion der von SAP ausgehenden Netzlast gibt es einen Novell-Report namens "Wan Links Rules of Thumb", den Ihr Novell-Haendler besorgen muesste. Anstelle des Abschaltens von IPX wuerde sich noch das Inter-Network NLM (Inetcfg.nlm) empfehlen, das die Installation von SAP-Filtern ermoeglicht. Mit dem entsprechenden menuegesteuerten Programm Sapcfg koennen Sie festlegen, welche SAP-Dienste ueber den Router gehen und welche kassiert werden sollen.

In die Karten sehen

Th. Hankele, Schwaebisch Hall: Wir suchen fuer unsere Vertriebsabteilung eine Software fuer den Ausdruck von Landkarten (inklusive Staedte- und Kreisnamen, eventuell mit Postleitzahlen) zur Unterstuetzung der Gebietsplanung. Folgende Gebiete sollten abgedeckt werden: alte und neue Bundeslaender, Frankreich, Belgien, Oesterreich, Schweiz. Die Software sollte unter Windows 3.1 und Novells Netware 3.11 lauffaehig sein.

Die Redaktion: Wenn Ihre Gebietsplanung Routen fuer den Kundendienst erstellen muss, so ist Map & Guide zu empfehlen, das auch Spezialtransporte nach der GGVS beruecksichtigt. Besteht Ihre Gebietsplanung aus der Gebietseinteilung, so ist Regiograph ein moeglicher Kandidat. Fuer Regiograph gibt es das Zusatzprogramm District, mit dem Gebietsstrukturen nach Vorgaben wie der RPM- Aufteilung der Pharmaindustrie durchgefuehrt werden koennen. Waehrend bei allen Programmen die Bundeslaender Standard sind, muessen die anderen von Ihnen genannten Laender als Module zugekauft werden. Beide Programme sind im Vertrieb ueber Softline, Tel.: 078 02/40 36 zu beziehen.