Energieverbrauch dynamisieren

Vom Prozessor zum Rechenzentrum

16.03.2011
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Prozessorebene - Turbo Boost und Demand Based Switching

Die Dynamisierung des Energieverbrauchs beginnt schon im Prozessor. Ein moderner Business-Prozessor wie der neue Intel Itanium 9300 ist zwar mit der doppelten Anzahl an CPU-Kernen und damit mit der doppelten Leistung wie sein Vorgänger ausgestattet. Die Stromaufnahme pro Core geht aber aufgrund einer energieeffizienteren Bauweise der CPU und verschiedener eingebauter Energiesparmechanismen deutlich zurück.

Einer dieser in den Prozessor integrierten Energiespar-Mechanismen ist Demand Based Switching, das den Stromverbrauch bei geringer Auslastung senkt. Wenn wenig Rechenarbeit zu erledigen ist, taktet der Prozessor herunter, während gleichzeitig auch die Kernspannung etwas gesenkt wird. Letztlich wird die Verlustleistung dadurch reduziert und Energie eingespart, ohne dass es zu Leistungseinbußen kommt.

Ein ähnliches Stromspar-Feature ist die Turbo-Boost-Technologie. Sie passt die Leistung des Prozessors ebenfalls automatisch an die jeweiligen Anforderungen an. Nur bei höheren Rechenleistungen werden einzelne Kerne oder alle Kerne zusammen übertaktet - was den Energieverbrauch zwangsläufig erhöht. Bei niedrigen Anforderungen - also in der Regel die meiste Zeit - lässt sich mit dem kontrollierten Übertakten hingegen deutlich weniger Strom verbrauchen.