Bertram König, Dräger Medical

Vom Prozess-Manager zum CIO

17.11.2006
Von Robert Gammel

Er weiß, wie die Dinge in seinem Unternehmen laufen. Bevor Bertram König 2004 den Posten des CIOs bei Dräger Medical übernahm, leitete er dort das globale Qualitäts- und Prozess-Management. Auf diese Erfahrung kann er noch heute aufbauen. Sie half ihm unter anderem dabei, ein neues Tool einzuführen, das Produktbeschwerden bearbeiten hilft. Um diesen unternehmensweit standardisierten Prozess abzubilden, musste zuerst eine global einheitliche Datenbasis geschaffen werden. Von dem System profitieren auch die fünf Produktions- und Entwicklungsstandorte, beispielsweise bei der Steuerung von behördenrelevanten Vorgängen. Die Lösung enthält hierfür Workflows, Standardreports und Erinnerungsfunktionen für wichtige Fristen.

Bertram König

Projekt: SAP R/3 Templates für die Sales-, Service- und Produktionsgesellschaften;

Strategie: Weiterentwicklung der IT-Architektur zur optimalen Unterstützung globaler Geschäftsprozesse;

Ein CIO muss in der IT-Organisation eine Kultur schaffen, die auf Geschäftsprozessunterstützung, Programm-Management, Performance und Kosten ausgerichtet ist.

Weltweit einheitliche Geschäftsprozesse einzuführen war darüber hinaus Anlass für ein weiteres Großprojekt, den Roll-out von SAP-R/3-Templates für die Tochtergesellschaften in Großbritannien, China, Frankreich, Irland, Italien und Österreich sowie in den USA. Mit der damit verbundenen Bereinigung des Produktportfolios und einem globalen Stammdatenabgleich ließen sich nicht nur Abläufe und IT standardisieren, sondern auch die Produktivität deutlich steigern. In der Folge erarbeitete sich die IT im Unternehmen zunehmend Vertrauen: Königs Team konnte sowohl Termine und Budgets einhalten als auch messbare Prozessverbesserungen erzielen.

Buchtipps

Siebert, Horst: Der Kobra-Effekt. Wie man Irrwege der Witschaftspolitik vermeidet.

Auf eingängige Weise beschreibt Horst Siebert, worin grundlegende Irrtümer der Wirtschaftspolitik liegen. Er verweist auf die Notwendigkeit immer ein Big Picture zu entwickeln. Das ist auch für den IT-Job unausweichlich, da IT kein Selbstzweck ist.

Weitere Buchtipps:

Goethe, Johann W.von: Faust-Der Tragödie erster und zweiter Teil.

Heidenreich, Elke und Schroeder, Bernd: Rudernde Hunde

Murakami, Haruki: Naokos Lächeln. Nur eine Liebesgeschichte.

Collins, James C. und Porras, Jerry I.: Built to Last: Successful habits of visionary companies