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10.02.2006
Navigon stellt die nächste Generation seiner Navigations-Software vor.
Einfacher zu bedienen: Navigon hat die Oberfläche des MobileNavigator 6 komplett neu gestaltet.
Einfacher zu bedienen: Navigon hat die Oberfläche des MobileNavigator 6 komplett neu gestaltet.

Pünktlich zur CeBIT präsentiert die Hamburger Navigon AG mit dem "MobileNavigator 6" eine Weiterentwicklung ihrer Navigationssoftware. Die auffälligste Änderung für den Benutzer ist die neue Oberfläche, die sich nach ersten Eindrücken intuitiver bedienen lässt. So muss sich der User etwa zur Zieleingabe nicht mehr durch verschiedene Ebenen der Bedienoberfläche hangeln wie beim Vorgänger. Schützenhilfe in Sachen Ergonomie bekam Navigon dabei vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, das an der Entwicklung beteiligt war. Auch die Anzeige der Ortsnamen in Form realer Straßenschilder erleichtert die Orientierung und erhöht die Ergonomie.

Deutlich erweitert hat Navigon das Kartenmaterial, das jetzt für 30 europäische Länder zur Verfügung steht. Vielfahrer, die häufig im Ausland unterwegs sind, dürften die neue Funktion "Country Info" schätzen. Beim Grenzübertritt zeigt die Software dem Fahrer automatisch die wichtigsten Länderinformationen wie Tempolimit, Promillegrenzen oderTagfahrlicht- und Warnwestenpflicht. Eine neue Besonderheit ist auch der so genannte "Lane Assistant". Er zeigt bei mehrspurigen Straßen alle Fahrbahnen und auf welche Spur sich der Fahrer einordnen muss, um der Navigationsroute zu folgen. Nützlich erscheint auf langen Strecken auch die Option, per "Dynamic Route Info" Sonderziele wie Tankstellen, Autohöfe oder Raststätten vordefinieren zu können. Das System informiert dann etwa dynamisch über die Entfernung zu den nächsten Tankstellen.

Deutlich verbessert hat Navigon laut eigenen Angaben auch die Algorithmen zur Routenberechnung. Neben den beiden Modi "schnellste" und "kürzeste" Strecke kann ferner eine "optimale" Route gewählt werden, die auch den Aspekt des Benzinsparens bei der Streckenwahl berücksichtigt.

Erhalten bleibt dem User leider die oft kritisierte Aktivierungspflicht der Software, die aber laut Navigon vereinfacht wird. Das Unternehmen verteidigt das umstrittene Verfahren damit, dass es den Schutz gegen Raubkopien benötige, um so den Verkauf der Software und damit die Arbeitsplätze zu sichern und auszubauen. So will Navigon allein in diesem Jahr noch 50 neue Softwareprogrammierer einstellen, um etwa die Entwicklung für Smartphone- und Handy-gestützte Navigationssoftware voran zu treiben. Zudem verschmelzen die Grenzen zwischen Offboard- und Onboard-Navigation immer mehr. So wird der MobileNavigator 6 lokale Informationen auch unterwegs per Mobilfunknetz nachladen können.

Zudem wird der Navigations-Unterstützung von Smartphones eine immer größere Bedeutung zukommen, da diese Systeme mittelfristig nach den Prognosen der Marktforscher von Canalys die heutigen Pocket PCs verdrängen dürften. Ingesamt sehen die Markforscher die Zukunft für die mobilen Navigationssysteme sehr positiv. Denn allen Unkrufen zum Trotz steigt laut Canalys die Zahl der fest im Fahrzeug eingebauten Systeme nur langsam, während für die mobilen Systeme Wachstumsraten im zweistelligen Prozentbereich prognostiziert werden. Eine Prognose, die Beispiele aus der Praxis untermauern: So rüstet etwa HP Deutschland seine Service- und Firmenfahrzeuge mit mobilen Navigon-Systemen aus. Für die Canalys-These spricht zudem, dass die mobilen Systeme im Vergleich zu Festeinbauten einen höheren Mehrwert bieten, wenn sie über ein Interface mit den "Command"-Systemen neuerer Fahrzeuge gekoppelt werden und so etwa die Adressdaten der mobilen Geräte für das eingebaute Telefon zur Verfügung stehen. Ferner offerieren die mobilen Systeme im professionellen Bereich in Verbindung mit den entsprechenden SDKs eine bessere Verzahnung mit den Logistiksystemen eines Unternehmens. (hi)