Vom IT-Experten zum Lehrer

11.08.2003
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Das Modell der Beschäftigungsgesellschaft macht zurzeit nicht nur bei Siemens Schule. Auch die Jenaer Intershop Communications hat eine solche Einrichtung gegründet. Da bis zum Jahresende nur noch 250 der derzeit 445 Mitarbeiter an Bord des schwer angeschlagenen Softwareherstellers bleiben werden, soll die Transfergesellschaft die Kündigung für Mitarbeiter abfedern. Inzwischen haben 70 ehemalige Intershop-Mitarbeiter einen Arbeitsvertrag in der betriebsorganisatorisch eigenständigen Einheit unterschrieben. Dort sollen sie innerhalb der nächsten sechs Monate weiterqualifiziert und in einen neuen Job vermittelt werden.

Reinhard Hoffmann, bisheriger Personalchef von Intershop und nun Leiter der Transfergesellschaft, will mit regionalen Bil-dungsträgern und dem Arbeitsamt Jena zusammenarbeiten. Kasten Beschäftigungsgesellschaft Seit Unternehmen Arbeitsplätze im großen Stil abbauen, sind Beschäftigungsgesellschaften wieder im Kommen. In diesen betriebsorganisatorisch eigenständigen Einheiten (beE), die die Firma selbst oder ein spezialisierter Dienstleister betreiben kann, werden die ehemaligen Mitarbeiter bei der Jobsuche begleitet und weiterqualifiziert.

Die Beschäftigungsgesellschaften gehören dem so genannten zweiten Arbeitsmarkt an, wenn sie ihre Kosten weniger durch eigenen Umsatz, sondern vor allem aus öffentlichen und privaten Zuschüssen finanzieren. So fördert die Bundesanstalt für Arbeit diese Modelle, indem sie den betroffenen Mitarbeitern ein strukturiertes Kurzarbeitergeld in Höhe von 60 bis maximal 67 Pro-zent ihres bisherigen Nettogehaltes zahlt - den Rest legt der Arbeitgeber drauf. In der Regel verdienen Mitarbeiter etwa 80 Prozent ihres Nettogehaltes. Eine beE kann zwölf bis 24 Monate bestehen.