Führungstipp

Vom Entwickler zum Chef

05.04.2013
Ein ausgewiesener Teamplayer wird zum Chef seiner bisherigen Kollegen. Welche Fettnäpfchen gilt es zu vermeiden?
Wenn einzelne Teammitglieder die Karriereleiter erklimmen, kann das Schwierigkeiten mit dem Rest des Teams bedeuten.
Wenn einzelne Teammitglieder die Karriereleiter erklimmen, kann das Schwierigkeiten mit dem Rest des Teams bedeuten.
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"Ein 37-Jähriger arbeitete über sechs Jahre in einem kleinen Team als Softwarespezialist. Er war für seinen Bereich verantwortlich und bei seinen Kollegen als Team-Player geschätzt. Aufgrund des Wachstums veränderte der 200 Mitarbeiter starke IT-Dienstleister seine Strukturen und zog noch eine Führungsebene ein. Plötzlich ist der Teamplayer Vorgesetzter seiner Gruppe. Wie kann er sich am besten verhalten, um gleich zu Beginn möglichst wenige Fehler zu begehen?"

Martin Krill, Hager Unternehmensberatung: "Bleiben Sie mit Ihren Kollegen auf Augenhöhe, aber überlegen Sie sich im Vorfeld Ihre persönliche Strategie."
Martin Krill, Hager Unternehmensberatung: "Bleiben Sie mit Ihren Kollegen auf Augenhöhe, aber überlegen Sie sich im Vorfeld Ihre persönliche Strategie."
Foto: Privat

Martin Krill, Geschäftsführer in der Hager Unternehmensberatung, meint dazu: "Ich kann aus meiner Erfahrung heraus empfehlen, auf Augenhöhe mit den Mitarbeitern zu bleiben, aber sie nicht aus den Augen zu verlieren. Natürlich kämpft man mit inneren Konflikten, wenn man gestern noch als Kollege neben einem Mitarbeiter saß, vielleicht um seine privaten Probleme weiß, und ihm dann am nächsten Tag sagen soll, wo es langgeht. Aber das ist nur zu Anfang eine Umstellung. Wichtig ist es, gleich klare Regeln zu setzen und sich nicht fachlich über die Kollegen zu stellen, sondern hierarchisch disziplinarisch. Auch sollte sich der Betroffene erst einmal die Frage beantworten, welche Ziele er für sich und künftig für sein Team verfolgt. Daran sollte sich die Überlegung anschließen, wie der gemeinsame Weg aussehen sollte. Da im hier beschriebenen Fall der Vorgesetzte um die Persönlichkeiten seines Teams weiß, kann er sie auch entsprechend einplanen und einsetzen. Natürlich kann auch ein Coach in der Anfangszeit als Wegbegleiter unterstützend zur Seite stehen. Dies hat den Vorteil, dass ein neutraler Begleiter dem Betroffenen einen Spiegel vorhält und auf mögliche Verbesserungen aufmerksam macht."

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