Vollsortimenter stoßen auf Skepsis

08.06.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Letztlich lässt sich die Frage, ob der Business-Process-Partner auf der einen, oder der Outsourcing-Spezialist auf der anderen Seite den Bedürfnisse der Kunden besser gerecht wird, nicht abschließend beantworten.

So positionieren sich die Anbieter

• Accenture: Das US-amerikanische Consulting-Haus entspricht am ehesten dem von Lünendonk geprägten Begriff des Business Innovation/Transformation Partners (BITP). Als klassisches IT-Beratungshaus gestartet erzielt Accenture mittlerweile rund ein Drittel des Umsatzes mit Outsourcing-Verträgen.

• Capgemini: Ist ähnlich breit aufgestellt wie Accenture und liefert ebenfalls integrierte Beratungs- und Betriebsdienste. In Deutschland konnte Capgemini bislang zwar einige IT-Auslagerungsverträge, jedoch noch keine bedeutende Transformations- und Betriebsaufträge für Geschäftsprozesse gewinnen.

• CSC: Kürzlich wurde die organisatorische Trennung von Beratung und Betrieb in Deutschland eingeleitet. Damit konzentriert sich CSC auch in Deutschland auf das Kerngeschäft IT-Outsourcing, das mit klaren und effektiven Delivery-Strukturen betrieben werden soll. CSC ist die weltweite Nummer drei im IT-Servicemarkt mit Tuchfühlung zur Nummer zwei, EDS. CSC positioniert sich selbst nicht als BITP.

• EDS: Nach turbulenten Jahren hat EDS das Geschäft wieder stabilisiert, indem sich der Dienstleister auf das traditionelle Geschäft Outsourcing konzentriert. Neben IT-Auslagerungsprojekten sucht EDS verstärkt den Markteintritt ins Business Process Outsourcing. Die Trennung von A.T.Kearney wurde eingeleitet. Die Management-Beratung zählt nicht mehr zum Kerngeschäft.

• IBM Global Services: Mit der Übernahme von Pricewaterhouse Coopers Consulting (PWCC) liefert IBM das breiteste Portfolio aller IT-Dienstleister. Das Angebot umfasst Management- und IT-Beratung ebenso wie Betriebsdienste. Das Unternehmen bezeichnet die Integration von PWCC selbst als abgeschlossen, dennoch sind auch aus dem Unternehmen heraus immer wieder gegenteilige Stimmen zu vernehmen.

• T-Systems: Die Telekom-Tochter ist ein klassischer Outsourcing-Anbieter, der sowohl IT- als auch Geschäftsprozesse - letzteres vornehmlich in der Telekommunikationsbranche - betreibt. Das Beratungshaus Detecon ist eine T-Systems-Tochter, die weitgehend selbstständig arbeitet.

Wesentlich für die Wahl des richtigen Partners ist die zu lösende Aufgabe: "Handelt es sich um kleinere, integrierte Fragestellungen, bietet sich eine Kombination aus Beratung, Umsetzung und Betrieb sicher an. Bei größeren komplexen Aufgaben ist es eher sinnvoll, die Teilaufgaben von hochspezialisierten Anbietern lösen zu lassen", meint Kreutter. Zudem muss der Entscheidung immer die grundsätzliche Frage vorangehen, welche strategische Bedeutung das Projekt für das Anwenderunternehmen hat. Die Antwort fällt schwer, weil sich in vielen Unternehmen das Kerngeschäft enorm schnell ändert. So tauschte die Deutsche Bank etwa in den vergangenen zwei Jahren durch Ver- und Zukäufe den Großteil ihres Geschäfts aus. Selbst wenn Unternehmen langfristige Partnerschaften anstreben, sollten sie demnach immer großen Wert auf die flexible Gestaltung der Verträge legen.