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Volkswagen weint Covisint nicht nach

21.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Automobilhersteller Volkswagen geht in Sachen B-to-B weiterhin eigene Wege - und ist mit dem Ergebnis offenbar sehr zufrieden. Der Konzern präsentierte am Dienstag in Wolfsburg ein Internet-Portal, in dem alle bislang bereits bestehenden Beschaffungsprozesse - Online-Einkauf und -Auktionen sowie das Kapazitätsmanagement "eCap" - zusammengefasst sind. Über die neue Plattform "VW Group Supply.com" hätten die Lieferanten nun Zugriff auf Informationen über Beschaffung, Logistik und Qualitätsstandards aller acht Marken der Volkswagengruppe in drei Regionen der Welt, teilte der Konzern mit. Das im Frühsommer 2000 gestartete Projekt habe durch Einsparungen bei Prozess-, Logistik- und Materialkosten bereits jetzt die Investitionen "in zweistelliger Millionenhöhe" wieder eingespielt, sagte Vorstandsmitglied Jens Neumann. Die tatsächliche Höhe der erzielten Einsparungen nannte er

nicht.

Schon heute würden 80 Prozent des gesamten jährlichen Einkaufsvolumens des Konzerns in Höhe von 50 Milliarden Euro über den eigenen Internet-Marktplatz abgewickelt, sagte der für den Einkauf zuständige VW-Vorstand Francisco Javier Garcia Sanz. Bald sollen 100 Prozent erreicht werden. "Wenn es gilt, interne Prozesse zu verbessern, kann dies mit einer eigenen Plattform schneller und besser realisiert werden", fügte er mit Blick auf den B-to-B-Marktplatz der Automobilindustrie Covisint hinzu. "Die Lösung von der Stange sitzt nicht jedem hundertprozentig." VW werde sich deshalb auch künftig nicht an Covisint beteiligen.

Zudem gab VW bekannt, demnächst mit dem Marktplatz der europäischen Automobilzulieferindustrie "Supplyon" zusammenzuarbeiten. Dabei gehe es vor allem um die Entwicklung gemeinsamer Standards bei Datenformaten und Prozessen, nicht aber um gegenseitige Beteiligungen. "Wir wollen gemeinsam mit den Lieferanten wettbewerbsfähig sein und bleiben", betonte Sanz. (jw)