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Volkswagen sagt Nein zu Covisint und Co.

12.07.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Wolfsburger Automobilkonzern Volkswagen geht in Sachen elektronische Beschaffung eigene Wege. Das Unternehmen hat einen Sechsjahresvertrag mit der EDS-Tochter eBreviate unterzeichnet. Diese wird VW Anwendungen und Dienstleistungen zur Verfügung stellen, mit denen das Unternehmen für sich und seine Töchter (unter anderem Audi, Seat, Skoda) Ausschreibungen an Zulieferer realisieren kann. Die eBreviate-Software residiert bereits seit letztem Jahr auf den Volkswagen-Rechnern - und zwar hinter der Firewall. Im Jahr 2000 wurden über das System laut VW rund 270 Auktionen mit einem Gesamtvolumen von rund fünf Milliarden Dollar abgewickelt. Für dieses Jahr sind 800 E-Procurement-Transaktionen geplant.

Ärgerlich ist die Entscheidung der Wolfsburger in jedem Fall für Covisint, den von GM, Ford und DaimlerChrysler initiierten gemeinsamen B2B-Marktplatz (Business-to-Business). Covisint hatte gehofft, auch Volkswagen oder BMW als Teilnehmer gewinnen zu können. "Wir haben uns gegen Covisint entschieden, weil unserer Ansicht nach Volkswagen zu groß ist, um nur auf Basis des kleinsten gemeinsamen Nenners einzusteigen - was wir bei Covisint hätten tun müssen", erklärte Konzernsprecherin Emanuela Wilm. Covisint-Sprecher Dan Jankowski gab sich nach außen ungerührt: "Dies ist eine große Industrie. VW ist nur eine Firma."