Telefonie in 4G-Netzen

VoLGA soll LTE zur Sprache bringen

10.03.2009
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Im Rahmen des frisch gegründeten VoLGA-Forum (Voice over LTE via Generic Access) bemühen sich TK-Ausrüster und Carrier um Standards für Sprache oder SMS in künftigen 4G-Mobilfunknetzen.

Mit Bandbreiten von bis zu 120 Mbit/s pro Zelle, einer geringeren Latenzzeit und allgemein Dienstgüte verspricht die 4G-Technik Long Term Evolution (LTE) eine deutliche Verbesserung der mobilen Datenübertragung. Für Mobilfunkbetreiber stellt sich allerdings die Frage, wie künftig mit Telefonie, SMS und anderen, auf dem aktuellen 3GPP Generic Access Network (GAN) basierenden Services verfahren werden soll. Die Zeit drängt, denn die ersten LTE-Netze gehen laut Planung im kommenden Jahr live.

Um die Entwicklung zu beschleunigen, haben sich nun eine Reihe von TK-Ausrüstern zum VoLGA Forum (www.volga-forum.com) zusammengeschlossen. Dazu zählen Alcatel-Lucent, Ericsson, Huawei, Kineto Wireless, LG Electronics, Motorola, Nortel, Samsung, Starent Networks und ZTE. Mit von der Partie ist außerdem der Betreiber T-Mobile.

Das Forum will erreichen, dass Mobilfunk-Carrier für die Übermittlung von Sprach- und Messaging-Diensten via LTE die gleichen Kernnetze weiterverwenden können, die sie aktuell für die Services in 2G/GSM- und 3G/UMTS-Netzen nutzen. Zu diesem Zweck sollen bis Mitte 2009 entsprechende Standards fertig gestellt und veröffentlicht werden. Die Chancen, die Implementierung ohne Verzögerung zu schaffen, stehen laut Marktkennern gut: Wie der TK-Experte und Buchautor Martin Sauter in seinem Blog ausführt, benötige das VOLGA-Forum zum einen nicht die Unterstützung des 3GPP. Zum anderen seien weder Veränderungen im LTE-Funknetz oder im -Kernnetz noch im Mobile Switching Center (MSC) erforderlich. Die Erweiterungen würden vermutlich im mobilen Endgerät und einem neuen Gateway-Controller zwischen dem LTE Core Network und dem MSC implementiert.