VoIP: Sicher ist sicher

24.05.2005
Von Jörg Kracke

Neben dem Sicherheitsaspekt gibt es noch ein weiteres Motiv für die Kaufzurückhaltung: Viele Unternehmen zweifeln daran, dass die Hersteller mit ihren VoIP-Infrastrukturprodukten auch auf die spezifischen Anforderungen des eigenen Unternehmens eingehen. Insbesondere mittelständische Unternehmen treibt die Sorge um, die Anbieter wollten ihnen abgespeckte Versionen von Enterprise-Produkten verkaufen. Dies mag in einzelnen Fällen zutreffen, doch die Sorge ist meist unbegründet, je weiter sich der Markt entwickelt. Inzwischen ist das Angebot so differenziert, dass es VoIP-Angebote für jede Unternehmensgröße gibt. Oder mit Kleidergrößen gesprochen: in S, M, L oder XL sind die IP-Anlagen erhältlich. Nur auf eines sollte der Nutzer bei der Auswahl achten: dass die Systeme skalierbar sind, also eine nachträgliche Erweiterung zulassen. Diese sollte nicht nur technisch möglich, sondern auch mit einem vertretbaren Arbeitsaufwand zu bewerkstelligen sein. Ist dies nicht der Fall, zahlt der Kunde bei einer späteren Erweiterung das Geld, das er durch VoIP gespart hat, gleich wieder drauf. (hi)

Fazit

Voice over IP wird sich in Deutschland nur durchsetzen, wenn die Anbieter überzeugende Antworten auf das für den Kunden entscheidende Thema "Sicherheit" finden. Das andere Muss sind gute Produkte. Sie sollten Infrastrukturlösungen für unterschiedliche Unternehmensgrößen und unterschiedliche Migrationsszenarien umfassen, ohne den Kunden durch proprietäre Standards an einen Anbieter zu binden. Werden diese Aspekte bei der Wahl einer VoIP-Plattform beachtet, so steht einer Migration bereits heute nichts mehr im Wege.