VoIP-Schwachstellen im WLAN auf der Spur

03.08.2006
Vo-Fi-Analyzer erkennt Probleme, ihre Ursachen und schlägt Lösungen vor.

Mit der zunehmenden Ausstattung von Büros mit drahtlosen Funknetzen wächst auch das Interesse daran, VoIP-Telefonate über Wifi-Hotspots abzuwickeln. Das Marktforschungsinstitut Infonetics Research geht in einer aktuellen Studie davon aus, dass sich der weltweite Markt für Wifi-Handsets jährlich mindestens verdoppelt und bis 2009 ein Volumen von 3,7 Milliarden Dollar erreicht. "Allerdings erfordert drahtlose Sprachübertragung eine Dienstgüte, die nicht leicht zu bewerkstelligen ist", erklärt Infonetics-Analyst Richard Webb. Er rät Unternehmen mit VoWLAN-Plänen daher, sich ein Werkzeug zur Fehlersuche anzuschaffen.

Eingehende Systemtests

Eine entsprechende Lösung hat nun der US-amerikanische Spezialist für WLAN-Analyse- und -Sicherheits-Tools Airmagnet herausgebracht. Der "Vo-Fi Analyzer" überwacht VoWLAN-Gespräche während ihres Transports vom Endgerät über das Netz bis hin zum IP PBX, simuliert hohes Telefonaufkommen und testet so das gesamte System auf seine VoIP-Eignung. Auf einem Notebook installiert, ist ein Netzspezialist mit Hilfe der Software auch in der Lage, Lücken in der WLAN-Abdeckung zu entlarven. Das Tool erkennt laut Anbieter außerdem verzögerte Paketauslieferungen (Jitter) und -verluste, die zu Qualitätseinbußen oder sogar zum Zusammenbruch der Datenübertragung führen können.

Der Vo-Fi Analyzer stellt dabei die Ursache des Problems fest und macht entsprechende Lösungsvorschläge. Wird er in eine IP-basierende Telefonanlage oder einen Call-Manager integriert, sind Administratoren zudem in der Lage, Endnutzerdaten einschließlich Telefonnummern oder IP-Adressen einzu- sehen. Die Software enthält darüber hinaus zahlreiche Analysefunktionen und gibt Alarm, wenn die Performance des VoWLAN definierte Grenzwerte unterschreitet.

Der Vo-Fi Analyzer soll in Deutschland bei den Vertriebspartnern von Airmagnet noch im August verfügbar sein und rund 20000 Dollar kosten. (mb)