VoIP auf Reisen richtig benutzen

07.04.2005
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Wer unterwegs per Voice over IP telefonieren will, muß in der Praxis einige Tricks und Kniffe beherrschen.

Hier lesen Sie …

  • wie Sie mit VoIP auf Reisen sparen;

  • welches Equipment Sie dazu brauchen;

  • wie der Pocket-PC oder das Notebook für VoIP richtig konfiguriert wird;

  • welche Ursachen für Störungen verantwortlich sein können;

  • wie diese Probleme behoben werden.

20 Euro für zwölf Stunden Internet-Zugang im Hotel, Hotspot-Abrechnungen nur im Halbstunden-Takt - angesichts solcher Preismodelle wird der E-Mail-Abruf auf Dienstreisen zum teuren Vergnügen. Was liegt also näher, als die einmal bezahlte Online-Zeit auszunutzen, indem man etwa im Hotelzimmer oder WLAN-Hotspot mit VoIP auch über das Internet telefoniert? Dabei spart der Reisende die häufig exorbitanten Telefongebühren der Hotels oder die kostspieligen Roaming-Preise der Mobilfunkanbieter im Ausland - so zahlt der VoIP-Benutzer für den Anruf zu einem deutschen Festnetzanschluss rund 1,7 Cent pro Minute, während mit dem Handy über O2 ein Gespräch von Frankreich nach Deutschland 1,25 Euro pro Minute kostet. Zudem ist der Reisende mit VoIP für Mitarbeiter und Kollegen unter seiner gewohnten Telefonnummer erreichbar. Realisierbar ist das Szenario auf zwei unterschiedliche Arten: Entweder der Benutzer verbindet sich mit einer eventuell im Unternehmen bereits vorhandenen IP-TK-Anlage über ein Virtual Private Network (VPN), oder er benutzt direkt einen Account bei einem VoIP-Provider wie Sipgate, Nikotel oder anderen.

Mit Hilfe eines Softphones (im Bild X-Lite) wird das Notebook unterwegs zum VoIP-Telefon.
Mit Hilfe eines Softphones (im Bild X-Lite) wird das Notebook unterwegs zum VoIP-Telefon.

Bevor jedoch unterwegs kostengünstig per VoIP telefoniert werden kann, sind einige Hürden zu meistern. Die leichteste Übung ist dabei noch die Suche nach einer entsprechenden VoIP-Software für Notebook oder Pocket-PC. Dieses "Softphone" übernimmt als Client auf dem Rechner die Aufgabe eines Telefons. Werden im Unternehmen bereits VoIP-Lösungen von Anbietern wie Cisco oder Avaya-Tenovis genutzt, so kann meist über diese Hersteller entsprechend günstig ein Softphone bezogen werden. Ansonsten sind auf den Web-Seiten von Firmen wie Xten (X-Lite, X-Pro, Eyebeam), Sjlabs (Sjphone), Nero (Sipps) oder Snom entsprechende Softphones für Notebooks und Pocket-PCs zu finden. Teilweise offerieren die Anbieter auch kostenlose Trial-Versionen zum Download. Anwender, die nicht unbedingt Features wie beispielsweise Konferenzschaltungen oder eine Unterstützung für mehrere VoIP-Accounts benötigen, kommen auch mit diesen kostenlosen Varianten aus.

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