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VoIP-Anbieter Vonage sammelt weitere 105 Millionen Dollar Risikokapital ein

26.08.2004

Der führende US-Anbieter von Internet-Telefonie-Diensten Vonage konnte sich in seiner vierten Finanzierungsrunde frisches Kapital in Höhe von 105 Millionen Dollar beschaffen. Leadinvestor war erneut die Risikokapitalgesellschaft New Enterprise Associates (NEA), daneben schossen auch die VC-Firmen 3i und Meritech Capital Partners, ebenfalls bereits beteiligt, weiteres Geld zu. Mit den Mitteln will das Startup aus Edison, New Jersey, neue Angebote entwickeln und seine Expansion auf dem amerikanischen Kontinent, aber auch in Lateinamerika und Europa vorantreiben.

Einschließlich der jüngsten Finanzierungsrunde hat Vonage insgesamt 208 Millionen Dollar Kapital eingesammelt. CEO Jeffrey Citron sieht das Unternehmen damit in der Lage, sein VoIP-Geschäft zu einem Milliarden-Dollar-Business auszuweiten und 2005 den Gang an die Börse anzutreten. Vonage zufolge werden die VoIP-Dienste bereits von mehr als 240.000 Anschlüssen in den USA genutzt, jeden Monat kämen weitere 25.000 Nutzer hinzu. Bei monatlichen Gebühren von 15 bis 50 Dollar dürfte sich der Jahresumsatz des Unternehmens bereits auf mehr als 50 Millionen Dollar belaufen. Um mehr potenzielle Nutzer zu erreichen, unterhält Vonage Kooperationen mit verschiedenen Hardwareherstellern, darunter seit kurzem auch die Cisco-Tochter Linksys und Netgear (Computerwoche.de berichtete).

Vonages positive Wachstumsaussichten werden allerdings von Bemühungen der US-Behörden überschattet, mehr Kontrolle über VoIP zu erhalten. So fordern die Bundesstaaten sowie die Federal Communications Commission (FCC), dass auf Internet-Telefonie die gleichen Regulierungsvorschriften und Gesetze angewandt werden sollen wie für die klassische Telefonie. Die Steuerbehörde IRS (Internal Revenue Services) wiederum hat einen Antrag gestellt, VoIP-Gespräche mit einer Steuer von drei Prozent zu belegen. (mb)