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Voicestream schreibt tiefrote Zahlen

16.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom, Voicestream Wireless, hat im zweiten Quartal dieses Jahres ihren operativen Verlust im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Wie das Unternehmen in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht gestern bekannt gab, belief sich der Fehlbetrag im Berichtszeitraum auf 575 Millionen Dollar nach einem Minus von 264 Millionen Dollar im zweiten Quartal 2000. Auch für das erste Halbjahr verdoppelte sich der Verlust gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 1,3 Milliarden Dollar. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahresquartal von 456 auf 817 Millionen Dollar. In den ersten sechs Monaten verbuchte das Unternehmen insgesamt einen Umsatzzuwachs um 116 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Dollar. Dieser Anstieg sei unter anderem auf den Erwerb der Mobilfunkbetreiber Omnipoint und Aerial Anfang vergangenen Jahres sowie

auf internes Wachstum zurückzuführen, ließ die Telekom-Tochter verlauten. Einschließlich der Kunden von Powertel telefonierten Ende Juni dieses Jahres rund sechs Millionen Menschen im Netz von Voicestream.

Die Verluste vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) seien vom ersten auf das zweite Quartal 2001 jedoch rückläufig gewesen, kommentierte ein Telekom-Sprecher die vorgelegten Zahlen. "Wir sehen Voicestream auf dem richtigen Weg". Für das gesamte Jahr erwartet Voicestream-Chef John Stanton einen Ebita-Verlust von 300 Millionen Dollar.

Nach Bekanntgabe der Voicestream-Zahlen ist die T-Aktie erneut stark unter Druck geraten. Allein heute verlor der Wert bislang knapp fünf Prozent und markiert derzeit mit 18,16 Euro einen neuen Tiefstand.