Internet-Funktionen mit Sprache steuern

Voice XML 2.0 hat Standardreife

13.02.2004
MÜNCHEN (IDG) - Das Web-Konsortium W3C hat die Version 2.0 der Spezifikationen für Voice XML als "Proposed Recommendation" veröffentlicht. Damit steht das Papier kurz vor der Standardisierung.

Voice XML soll es ermöglichen, auf Internet-Funktionen mittels Sprachbefehlen oder so genannten Touch-Tones (Töne, die zum Beispiel auf Telefontastaturen hinterlegt sind) zuzugreifen. Im Rahmen des vom W3C entwickelten "Speech Interface Framework" bildet Voice XML das Kernstück, das durch die Speech Synthesis Markup Language (SSML) ergänzt wird, die die Sprachausgabe des Rechners steuert, sowie durch die Speech Recognition Grammar Specification (SRGS), die Sprachbefehle definiert.

Die "Candidate Recommendation" hatte das W3C bereits vor einem Jahr herausgebracht. Bereits damals rechneten Experten damit, dass sich die Standardisierung in die Länge ziehen werde. Der Grund liegt in lizenzrechtlichen Ansprüchen, denn Voice XML basiert zum Teil auf Technologien, die sich Philips Electronics und die Rutgers University in New Jersey patentieren ließen. Das W3C wollte jedoch nur Standards verabschieden, die lizenzfrei zu nutzen sind. Eine neue Patentrichtlinie, nach der in Einzelfällen Ausnahmen zugelassen werden können, verabschiedete das Konsortium im Mai 2003. Die daraufhin eingesetzte Patent Advisory Group (PAG) konnte die lizenzrechtlichen Fragen mit den Patentinhabern klären. (lex/ue)