Verstärktes Interesse an Hochtechnologie

Voest-Oki: Keine "verlängerte" Werkbank

23.08.1985

WIEN (apa) - Mehr als 1200 Beschäftigte in den Standorten Linz und Leoben und rund 500 weitere in Tochterbetrieben der Voest-Alpine sind nach Auskunft des Voest-Alpine-Vorstandsmitglieds Otto Zich gegenwärtig im Bereich der Elektronik tätig. Der Schwerpunkt liege bei der Prozeß- und Betriebsautomation.

Zur Kooperation der Voest mit dem japanischen Elektronikkonzern Oki stellte Zich fest, daß damit eine komplette Technologie eingekauft würde. Die Voest werde den Zugriff auf alle neuen Entwicklungen des Partnerunternehmens haben. Oki sei eine der ersten Firmen mit 256-K-Chips gewesen und könne auf einen erheblichen Vorsprung gegenüber europäischen Entwicklungen verweisen. Da die Ergebnisse der Forschung und Entwicklung im künftigen Voest-Oki-Werk in Produktion und Produktausstattung der Voest einfließen werden, sei, so Zich, das "Gerede von einer verlängerten Werkbank der Japaner ein Blödsinn".

Großes Interesse zeige die Voest an der "Elektronikkeimzelle" der Linzer Universität, einem Informationsinstitut und einer Halbleiterforschungsstätte, da die Voest Bedarf an Personal mit Informatikkenntnissen habe.

Zich erklärte, daß er keine Gefahr der Überschneidung im Elektronikbereich der verstaatlichten Unternehmen sehe. Er selbst stehe in regem Kontakt zu den anderen Betrieben, die sich nunmehr auch verstärkt der High-Tech zuwenden.