Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) verkündete Vodafone-Chef Fritz Joussen, bis Mitte 2011 auch die letzten weißen Flecken in Deutschland, also ländliche Gebiete ohne breitbandigen Internet-Zugang, mit dem neuen 4G-Standard Long Term Evolution (LTE) erschließen zu wollen. Der Netzbetreiber hatte dafür 1,4 Milliarden Euro auf der Frequenzversteigerung der Bundesnetzagentur ausgegeben und frei gewordene Frequenzblöcke erstanden.
Vodafone will in den nächsten drei Jahren sein gesamtes Netz mit LTE aufrüsten, auch die Nutzung der Frequenzen mit 800 Megahertz in Städten hält Joussen für sinnvoll, nachdem das flache Land versorgt ist. Die Reichweite entsprechender Sender ist höher und vor allem die Gebäudedurchdringung besser, als bei höheren Frequenzen. So will Vodafone Download-Raten von fünf Megabit pro Sekunde auf dem Land und bis zu 70 Megabit in Städten erreichen.
Nach diesen guten Nachrichten verpasste der Vodafone-Chef Mobilfunknutzern gleich einen Dämpfer. Die Idee, Flatrates wie in den USA wieder abzuschaffen, kommentierte er zwar nicht, wohl aber den Ansatz, Aufpreise für Dienste wie Youtube oder Skype zu verlangen. "Eigentlich finde ich Preise für Anwendungen keine schlechte Idee, da die Kapazität im Netz begrenzt ist", sagte Joussen und fügte hinzu: "Für eine effiziente Ausnutzung und Gewährung hoher Qualitäten ist diese Differenzierung nötig. Qualität kostet eben."