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Vodafone will Expansion stoppen

29.05.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Rote Zahlen zwingen den britischen Mobilfunkanbieter Vodafone offenbar zu einem Stopp seiner aggressiven Expansionspolitik. Wie Firmenchef Chris Gent heute in London mitteilte, wolle man in diesem Jahr seine internationale Präsenz nicht weiter ausbauen. Stattdessen sollen höhere Gewinnmargen und mobile Internet-Dienste in den Mittelpunkt rücken. Damit dürften die Spekulationen um eine Vodafone-Übernahme der Cegetel-Anteile von der British Telecom sowie eine Beteiligung an Mobile One in Singapur vom Tisch sein.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001, das am 31. März endete, hat Vodafone nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 35,6 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das sind 29 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Auch das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) stieg gegenüber 2000 um 28 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung von Goodwill und einmalige Sonderaufwendungen wies Vodafone jedoch einen Verlust von 0,27 Euro je Aktie aus. Im Vorjahr hatte der Carrier noch ein Plus von 0,03 Euro pro Anteilschein gemeldet.

Die deutsche Mobilfunktochter D2 Vodafone steigerte ihre Einnahmen gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Das Ebitda lag mit 2,4 Milliarden Euro um zwei Prozent unter dem Vorjahresergebnis.

Die Anleger hatten sich offenbar mehr erwartet: Der Vodafone-Kurs sank am heutigen Dienstagnachmittag an der Londoner Börse um 3,2 Prozent auf 189 Pence.