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Vodafone verringert Verlust, verdoppelt Dividende

16.11.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der britische Mobilfunkkonzern Vodafone Group konnte im ersten Fiskalhalbjahr seinen Fehlbetrag verkleinern, verdoppelt seine Dividendenzahlung und verstärkt sein Aktienrückkaufprogramm. Der Nettoverlust für den Ende September abgeschlossenen Berichtszeitraum ging auf 3,195 Milliarden Pfund (umgerechnet 5,9 Milliarden Dollar) zurück nach 4,254 Milliarden Pfund im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Der am Umsatz gemessen weltgrößte Mobil-Carrier meldete außerdem einen minimalen Umsatzrückgang, nämlich von 16,9 Milliarden Pfund um 0,6 Prozent auf 16,8 Milliarden Pfund. Er übertraf damit die Erwartungen der Finanzwelt, die nach dem Verkauf des japanischen Festnetzgeschäfts ein Minus von 1,8 Prozent auf 16,6 Milliarden Pfund prognostiziert hatte. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) ging von 6,618 auf 6,505 Milliarden Pfund zurück, der operative Gewinn von Steuern und Abschreibungen stieg hingegen von 5,366 auf 5,394 Milliarden Pfund.

An der Londoner Börse stieg der Vodafone-Kurs im morgendlichen Handel um knapp zwei Prozent auf 145 Pence. Nachdem Konzernchef Arun Sarin in den vergangenen Monaten mehrfach eine stärkere Beteiligung der Aktionäre angedeutet hatte, enttäuschte er diese nicht: Vodafone verdoppelte seine Interims-Dividende auf 1,9 Pence, auch die Ausschüttung für das gesamte Fiskaljahr wird verdoppelt. Der Cash Flow von vermutlich um die sieben Milliarden Pfund für das Fiskaljahr 2005 erlaube dies und lasse trotzdem noch Raum für Akquisitionen, erklärte das Unternehmen.

Für das gesamte Jahr erwartet Vodafone inklusive seiner anteiligen Beteiligungen ein rund zehnprozentiges Wachstum der Kundenzahl, was ein hohes einstelliges Wachstum beim konsolidierten Umsatz (im ersten Halbjahr 21,179 Milliarden Pfund) nach sich ziehen soll. Die EBITDA-Marge soll aufgrund hoher Investitionen in das UMTS-Netz gegenüber dem Vorjahr stagnieren. Für das im März 2006 endende kommende Geschäftsjahr rechnet Vodafone mit einem hoch einstelligen Kundenwachstum und Umsatz bei gleich hoher EBITDA-Marge wie im Vorjahr. Zu Ende des Berichtszeitraums erwartet die Firma zehn Millionen UMTS Kunden.

Der deutsche Ableger Vodafone D2 konnte nach eigenen Angaben seine Kundenzahl um 1,1 Millionen auf 26,1 Millionen steigern. Das "Live!"-Angebot nutzen davon mittlerweile 3,6 Millionen, 1,2 Millionen mehr als zu Beginn des Berichtszeitraums. Auf Basis von 4,2 Milliarden Euro Umsatz (plus sechs Prozent) erzielte Vodafone D2 ein EBITDA-Plus von neun Prozent auf zwei Milliarden Euro und steigerte seine EBITDA-Marge im Jahresvergleich um 1,3 Prozent auf 46,9 Prozent. (tc)