Patentstreit

Vodafone verkauft vorerst keine HTC-Smartphones mehr

23.05.2016
Von 
Panagiotis "Takis" Kolokythas arbeitet seit Juni 2000 für pcwelt.de. Seine Leidenschaft gilt IT-News, die er möglichst schnell und gründlich recherchiert an die Leser weitergeben möchte. Er hat den Überblick über die Entwicklungen in den wichtigsten Tech-Bereichen, entsprechend vielfältig ist das Themenspektrum seiner Artikel: Windows, Soft- und Freeware, Hardware, Smartphones, soziale Netzwerke, Web-Technologien, Smart Home, Gadgets, Drohnen… Er steht regelmäßig für PCWELT.tv vor der Kamera und hat ein eigenes wöchentliches IT-News-Videoformat: Tech-Up Weekly.
Vodafone hat bis auf weiteres den Verkauf von HTC-Smartphones gestoppt. Grund ist ein Patentstreit, wie HTC bestätigte.
Das HTC 10 und weitere HTC-Smartphones sind aktuell nicht bei Vodafone erhältlich.
Das HTC 10 und weitere HTC-Smartphones sind aktuell nicht bei Vodafone erhältlich.
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Vodafone darf aufgrund einer gerichtlichen Verfügung derzeit keine Smartphones mehr des Herstellers HTC verkaufen. Grund dafür ist ein Patentstreit von HTC mit den Unternehmen Saint Lawrence Communications, welches Patente an HD Voice hält und gegen die HTC angeblich verstoßen soll.

Im Online-Shop von Vodafone befinden sich bereits keinerlei Smartphones des Herstellers HTC mehr. Damit ist auch das aktuelle Top-Modell von HTC, das HTC 10,aktuell bei Vodafone nicht erhältlich. Von der Verfügung sind auch Smartphones der Hersteller ZTE und TCT betroffen. Einige Vodafone-Smartphones werden daher ebenfalls aktuell nicht mehr verkauft.

Seitens HTC erreichte uns folgende offizielle Stellungnahme:

HTC kann bestätigen, dass Vodafone Deutschland den Verkauf von HTC Geräten sowie derer einiger anderer Hersteller gestoppt hat. Grund hierfür ist ein laufendes Verfahren der nicht praktizierenden Rechtspersönlichkeit St Lawrence Communications GmbH. HTC ist über das Urteil des Gerichts enttäuscht, das ein entsprechendes Berufungsverfahren von Vodafone gegen die Entscheidung abgelehnt hat und ist weiterhin fest davon überzeugt, dass der Einspruch absolut gerechtfertigt ist. HTC und Vodafone arbeiten eng miteinander zusammen, um alle Optionen zu prüfen und möchten sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter hierzu äußern.

Ende Dezember 2015 musste die Deutsche Telekom aufgrund eines ähnlichen Problems den Verkauf von HTC-Smartphones für kurze Zeit aufgrund einer richterlichen Entscheidung stoppen. Auch damals waren Patentstreitigkeit von HTC der Grund. Damals mit dem texanischen Unternehmen Acacia Research Group. HTC wurde seinerzeit vorgeworfen, patentrechtlich geschützte Technologien aus dem Bereich Sprachcodierung/-Verschlüsselung in seinen Smartphones zu verwenden, ohne dafür Lizenzgebühren an Acacia zu zahlen. Weil die Deutsche Telekom HTC-Smartphones anbot, ging Acacia Research gegen die Telekom gerichtlich vor. (PC-Welt/mb)