Wachsende Konkurrenz in Deutschland

Vodafone verbucht Umsatzminus

19.07.2013
Der Mobilfunkkonzern Vodafone hat wegen des weiter schwachen Geschäfts in Südeuropa und wachsender Konkurrenz in Deutschland zwischen April und Juni weniger umgesetzt.

Die Erlöse im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (Ende März) sanken bereinigt um Währungseffekte und Zukäufe im Jahresvergleich um 3,5 Prozent, wie das britische Unternehmen am Freitag mitteilte. Analysten hatten indes mit einem etwas stärkeren Rückgang gerechnet. Die Aktie legte am Morgen in einem etwas schwächeren Markt um 0,76 Prozent zu.

Die Umsätze aus Gemeinschaftsunternehmen einbezogen lagen die Erlöse im Berichtszeitraum bei 10,2 Milliarden britischen Pfund (gut 11,8 Mrd Euro). In Nord- und Zentraleuropa habe der Wettbewerb zugenommen, hieß es. Dies zeigte sich insbesondere in Deutschland und dem Heimatmarkt Großbritannien. Konzern-Chef Vittorio Colao sprach dennoch von einem "guten" Jahresstart. Das Wachstum in den Schwellenländern habe sich beschleunigt. Er bestätigte zudem den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr.

Auch der geplante Kauf des deutschen Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland für insgesamt rund 7,7 Milliarden Euro dürfte den Konzern auf dem wichtigen Markt Deutschland stärken. Vodafone bietet den Aktionären von Kabel Deutschland 87 Euro je Aktie. Die Führungsspitze des im MDax notierten Unternehmens empfiehlt die Annahme des Angebots. Allerdings hat das Bundeskartellamt schon mahnend den Finger erhoben. Behördenchef Andreas Mundt hatte zuletzt betont, dass Übernahmen auf dem deutschen Kabelmarkt eine intensive Prüfung erforderlich machten. Offen ist noch, ob diese Untersuchung von der Bonner Behörde oder auf EU-Ebene stattfinden wird. Kabel Deutschland ist in 13 von 16 Bundesländern vertreten und mit 8,5 Millionen Haushalten der größte deutsche Kabelnetzbetreiber.

Im Geschäft von Vodafone spiegelte sich im vergangenen Quartal die angespannte konjunkturelle Lage Europas und die wachsende Konkurrenz wider: So schrumpfte das Geschäft in Deutschland um 5,1 Prozent und im Heimatmarkt Großbritannien um 4,5 Prozent. Hier schlug vor allem der zunehmende Wettbewerbsdruck durch. In Spanien und Italien verlor Vodafone zweistellig, das lag neben der Konkurrenz an der anhaltend schwachen Konjunktur in vielen Ländern Südeuropas. Im Gegensatz dazu erzielte der Konzern in Schwellenländern wie der Türkei (+15,5%) und Indien (+13,8%) im Berichtszeitraum starke Zuwächse.

Ein Wachstumstreiber für Vodafone blieb auch der zusammen mit der US-Telefongesellschaft Verizon betriebene größte Mobilfunker Amerikas, Verizon Wireless. Hier ergab sich ein organisches Wachstum von 7,2 Prozent im Berichtszeitraum. Vodafone hält 45 Prozent an Verizon Wireless. (dpa/mb)