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Vodafone-Tochter Arcor erwartet ungebrochenen DSL-Boom

03.03.2008
Der Boom auf dem deutschen Breitband-Markt wird nach Einschätzung des Telekomkonzerns Arcor in den kommenden Jahren nicht abreißen.

"Das Wachstum geht noch zwei bis drei Jahre weiter", sagte Arcor-Vorstandschef Harald Stöber am Montag vor Eröffnung der Messe CeBIT in Hannover. Die Zahl der DSL-Nutzer werde in diesem Jahr um 3,5 Millionen auf mehr als 22,5 Millionen steigen. Dieser Zuwachs werde auch 2009 gehalten. "Über 70 Prozent werden schon in naher Zukunft via DSL-Zugang im Internet surfen." Mit einem weiteren Netzausbau will die Vodafone-Tochter von der Entwicklung profitieren. "Eine Voraussetzung für künftiges Wachstum ist die Erschließung zusätzlicher Städte und Gemeinden mit unserer eigenen Infrastruktur", sagte Stöber. Die Abdeckung soll von derzeit 66 Prozent im kommenden Geschäftsjahr auf 70 Prozent erhöht werden. Arcor deckt damit nach der Deutschen Telekom die meisten Haushalte mit seiner Infrastruktur ab. Um eine bessere Auslastung zu erreichen, will die Gesellschaft künftig verstärkt Wettbewerber auf ihr Netz lassen. Stöber verspricht sich davon zusätzliche Einnahmen.

Der Boom auf dem DSL-Markt erreiche nun neue Kundengruppen, wie etwa ältere Menschen, sagte Stöber. Um davon zu profitieren, setzt die Tochter des Mobilfunkkonzerns Vodafone auf benutzerfreundliche Angebote. Der Anschluss eines DSL-Anschlusses sei einfacher geworden, sagte Stöber. "Wir können nicht erwarten, dass die Kinder für die Eltern den Anschluss vornehmen." Im vergangenen Jahr erhöhte Arcor die Kundenbasis um rund ein Drittel auf 2,48 Millionen.

Stöber rechnet nach dem harten Preiskampf im vergangenen Jahr mit einer leichten Entspannung. Die Preissenkungen würden in diesem Jahr wohl nicht so stark ausfallen, sagte er. Der Tarifsturz hat auch Spuren in den Bilanzen hinterlassen: "Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich der Umsatz in dem für Arcor relevanten Markt um 2,5 Prozent auf mehr als 28 Milliarden Euro." Sein Unternehmen habe indes in dem Zeitraum April bis Dezember einen Zuwachs von 9,5 Prozent auf 1,72 Milliarden Euro geschafft, sagte Stöber. (dpa/ajf)