Prognose steht

Vodafone leidet unter schwachem Geschäft in Südeuropa

09.02.2012
Den britischen Mobilfunkkonzern Vodafone haben im dritten Geschäftsquartal die Auswirkungen der europäischen Staatsschuldenkrise erwischt.
Vodafone-Chef Vittorio Colao
Vodafone-Chef Vittorio Colao
Foto: Vodafone

Wegen der wirtschaftlich angespannten Lage gerade in Südeuropa sank der Konzernumsatz in der Zeit von Oktober bis Dezember um 2,3 Prozent auf 11,6 Milliarden britische Pfund (umgerechnet 13,9 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Damit gingen die Erlöse stärker zurück als von Analysten befürchtet. Erneut zulegen konnte der Datenumsatz, der dank der wachsenden Verbreitung von Smartphones um mehr als ein Fünftel höher ausfiel. Am Morgen verlor die Aktie in einem kaum veränderten Markt 1,01 Prozent auf 171,850 Pence.

Trotz der weiteren Verschlechterung in Südeuropa zeige das Geschäft insgesamt seine Widerstandsfähigkeit, sagte Vorstandschef Vittorio Colao. An den Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr (Ende März) hält Vodafone fest und rechnet weiter mit einem bereinigten operativen Gewinn zwischen 11,4 und 11,8 Milliarden Pfund.

Das Geschäft in Europa war für den Konzern zwiegespalten. Während die Menschen in Südeuropa - vor allem in Spanien und Italien - weniger Geld bei Vodafone ausgaben, konnte der Konzern im wichtigen deutschen Markt seinen Umsatz noch leicht erhöhen. Besonders die Erlöse aus Datenverbindungen wuchsen hierzulande mit mehr als einem Fünftel überaus kräftig. In der Region Afrika, Naher Osten und Asien-Pazifik gingen die Umsätze vor allem wegen Währungsschwankungen zurück. Ein Ausnahmemarkt war Indien mit einem Umsatzplus von einem Fünftel.

Vom US-Gemeinschaftsunternehmen Verizon Wireless gab es gute Nachrichten für den Vodafone-Vorstand: 1,5 Millionen neue Kunden kamen hinzu, und der Umsatz legte um knapp sieben Prozent zu. Hier sorgte neben den zusätzlichen Kunden auch die steigende Nutzung der Smartphones mit Datentarifen für ein Plus bei den Erlösen.

Konzernweit schrumpften die Erlöse aus den klassischen Telefongesprächen, während die Datenumsätze kräftig zulegten. In den drei Monaten bis Ende Dezember konnte Vodafone im Vergleich zum Zeitraum bis Ende Oktober knapp sieben Millionen neue Kunden gewinnen und kam damit auf insgesamt 398 Millionen Menschen, die die Vodafone-Netze für ihre Kommunikation nutzen. (dpa/tc)