DVB-T macht Strich durch die Rechnung

Vodafone hält Handy-TV für gescheitert

26.05.2008
Der britische Mobilfunkkonzern Vodafone hält auch im zweiten Anlauf Handy-TV in Deutschland für gescheitert.

"Das Modell eines kostenpflichtigen Angebots auf Basis eines separaten TV-Signals ist schwierig", sagte Fritz Joussen, Deutschland-Chef des Mobilfunkbetreibers, der "Financial Times Deutschland" (FTD/Montagausgabe). Dies gelte spätestens, seit Handys verfügbar seien, die auch reguläre TV-Signale (DVB-T) empfangen würden. "Diese Geräte kamen überraschend und stellen ein kostenpflichtiges Abomodell infrage", sagte Joussen.

Der Deutschland-Chef von Vodafone gebe damit dem TV-Anbieter Mobile 3.0 kaum noch Überlebenschancen, hieß es weiter. Vodafone hatte sich der Zeitung zufolge vergangenen Herbst gemeinsam mit T-Mobile und O2 um die entsprechende Lizenz beworben. Die Landesmedienanstalten hätten aber für das Konsortium Mobile 3.0 votiert, hinter dem die Verlage Burda und Holtzbrinck stünden.

"Ich werde auch kein Bezahl-TV auf dem Handy unterstützen, solange die Gefahr besteht, dass Kunden dann weniger Geld für andere Dienste ausgeben", sagte Joussen weiter. Vodafone habe sich für ein werbefinanziertes Handy-TV ausgesprochen, die Medienwächter aber nicht überzeugen können. "Wir sind allerdings offen für einen Markttest. Nur hat uns von Mobile 3.0 noch niemand angesprochen", sagte Joussen. Es dränge sich der Eindruck auf, als sei Mobile 3.0 bereits heute gescheitert. (dpa/tc)