Vergleichstest

VMware Workstation 6.0 lässt Virtual PC 2007 und Parallels hinter sich

18.06.2007
Von 
Eric Tierling, Master in Information Systems Security Management (Professional), blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im IT-Bereich zurück. Neben Hunderten an Fachbeiträgen hat er über 50 Bücher veröffentlicht. Er ist Spezialist für Themen rund um die Informationssicherheit sowie einer der bekanntesten Experten Deutschland für Windows Server und Microsoft-basierte Infrastrukturen.

Kostenlos, aber mit Einschränkungen: Microsoft Virtual PC 2007

Die aktuelle Version Microsoft Virtual PC 2007 kommt deutlich besser mit Windows Vista zurecht als sein unmittelbarer 2004er Vorgänger sowohl für den Host als auch für den Gast. Die 64-Bit-Unterstützung bleibt aber eingeschränkt. Virtual PC 2007 lässt sich zwar auf einem 64-Bit-Host-System einsetzen, mag jedoch weiterhin keine 64-Bit-Gäste. Immerhin spricht Microsoft davon, ein wenig an der Performance-Schraube gedreht zu haben: Durch die Unterstützung für die Hardware-Virtualisierungsfunktionen in neueren AMD- und Intel-Prozessoren sollen Gäste auf entsprechenden Hosts schneller ablaufen. Selbst dann geht in einem Virtual-PC-2007-Gast aber Vieles immer noch sichtbar langsamer vonstatten, wie sich im Praxistest zeigt.

Merkmale im Überblick

Produkt

Vmware Workstation 6.0

Parallels Workstation 2.2

Virtual PC 2007

Produkt-Infos

http://www.vmware.com/de/products/ws

http://www.parallels.com/en/products/workstation

http://www.microsoft.com/windows/virtualpc

Lauffähig auf x86-Host-System mit 32-Bit-Betriebssystem

Ja

Ja

Ja

Lauffähig auf x64-Host-Systen mit 64-Bit-Betriebssystem

Ja

Nein

Ja

Größe des Installationspakets (x86-Windows-Version)

282 MB

20 MB

31 MB

Unterstützt Hardware-Virtualisierung von AMD- und Intel-CPUs

Ja

Ja

Ja

Unterstützung von 32-Bit x86-Gast-Betriebssystemen

Ja

Ja

Ja

Unterstützung von 64-Bit x64-Gast-Betriebssystemen

Ja

Nein

Nein

Maximaler Arbeitsspeicher pro Gast

8 GB

1,5 GB

3,6 GB

Maximaler auf dem Host nutzbarer Arbeitsspeicher

Kein Limit

4 GB

Kein Limit

Gast kann per Netzwerk booten (PXE-Unterstützung)

Ja

Nein

Ja

Energiestatus bei einem Notebook-Host in Gast abrufbar

Ja

Nein

Nein

Aero Glass-Unterstützung bei Windows Vista-Gästen

Nein

Nein

Nein

Host und Gast können Zwischenablage gemeinsame nutzen

Ja

Ja

Ja

Zugriff auf freigegebene Host-Folder vom Gast aus (Shared Folders)

Ja

Ja

Ja

Screenshot des Gast-Bildschirms

Ja

Ja

Nein

Abläufe im Gast als Videodatei festhalten

Ja

Nein

Nein

Record/Replay der Aktionen im Gast

Ja

Nein

Nein

Virtueller Debugger für Gast-Anwendungen

Ja

Nein

Nein

Snapshot-Erstellung und selektive Wiederherstellung

Ja

Nein

Nein

Maximale Anzahl Netzwerkadapter

10

1

4

Maximale Anzahl IDE-Festplatten

4

3

3

Emulation von SCSI-Laufwerken

Ja

Nein

Nein

iSCSI-Initiator-Emulation

Nein

Nein

Nein

USB-Unterstützung für Gäste

USB 2.0

USB 1.1

Nein

Multimonitor-Unterstützung für Gäste

Ja

Nein

Nein

Grafikauflösung für Gäste frei einstellbar

Nein

Ja

Nein

Tool zur lokalen Verwaltung auf dem Host / zur Remoteverwaltung

Ja / Nein

Ja / Nein

Ja / Nein

Headless-Betrieb von Gästen

Ja (nachdem Gast läuft)

Nein

Nein

Integrierte Funktion zur Fernsteuerung von Gästen

Ja (VNC)

Nein

Nein

Deutsche Benutzeroberfläche

Nein

Nein

Ja

Listenpreis (Herstellerangabe)

189 Dollar

49,99 Dollar

Kostenlos

Offensichtlich liegt bei Microsoft der Virtualisierungsschwerpunkt weiterhin auf der Serverseite. Denn technisch gibt es ansonsten beim Desktop-Produkt Virtual PC 2007 leider kaum Verbesserungen im Vergleich zum vorigen Release. Auf einige wichtige Funktionen ? allen voran die USB-Unterstützung oder die Möglichkeit, Snapshots zu erstellen ? muss der Virtual-PC-2007-Anwender also nach wie vor verzichten. Dafür hat Virtual PC 2007 einen unschlagbaren Preis: Microsoft offeriert sein Desktop-Virtualisierungsprodukt kostenlos.