Virtualisierung für iPad und Android

VMware wirbt für die hybride Cloud

20.10.2011
Von 
Susanne Franke ist freie Fachjournalistin in München.

Die Vision: ein weltweite Cloud

Eine weltweite Wolke, in der Anwender von einer Cloud in die andere wechseln können – das ist VMwares Vision für ein „Software-getriebenes Data Center“. vCloud-Infrastrukturen sollen dafür als Bindeglied fungieren. Die vor einem Jahr vorgestellten VMware vCloud Datacenter Services sind auf große Konzerne mit einer VMware Cloud-Infrastruktur zugeschnitten, bestehend aus vSphere, vShield und dem vCloud Director. Technisch gesehen stellt der vCloud Connector in der neuen Version 1.5 eine einzige zentrale Schnittstelle für den Datentransfer über sämtliche angebundenen Clouds dar. Die Software ist in der Lage, aufgrund von Netzwerkproblemen abgebrochene Übertragungen automatisch neu zu starten beziehungsweise fortzusetzen. Der Zugriff ist von kompatiblen Web-Browsern oder als Plug-in für die vCenter Console möglich. VMware will mit den Services nun auch die Kompatibilität zwischen den Wolken sicherstellen. Das Ziel: Bis Ende 2011 soll dieses Netzwerk 25 Rechenzentren in 13 Ländern umfassen.

In puncto Sicherheit steht auf der VMware-Agenda eine engere Integration des Sicherheits-Frameworks vShield mit vSphere und vCloud, aber auch eine Weiterentwicklung der Services in Richtung einer Sicherheitslösung, die die Identität der Dienste beziehungsweise der VMs in den Mittelpunkt stellt. Werden VMs im Netz über Domänengrenzen hinweg verschoben, so können sie trotzdem ihr Sicherheitsprofil bewahren und mitnehmen.

Verschiedene Sicherheitsanbieter haben angekündigt, mit VMware als Partner zu arbeiten oder auch vShield APIs zu nutzen. Dazu gehört etwa Trend Micro. Der Anbieter hat ein OEM-Abkommen mit VMware getroffen und dessen System vShield Endpoint in die neue Version der Sicherheitslösung Deep Security 8 integriert. Diese nutzte bereits vorher vShield für die agentenlosen Fähigkeiten wie Anti-Malware, Intrusion Detection und Prevention oder Firewalls. Davon profitierten unter anderem auch die Reseller, die keine Partnerschaft mit VMware haben und ihren Kunden bislang die Sicherheits-VM nicht mitliefern konnten, erklärte Andy Dancer, CTO EMEA bei Trend Micro.

Sophos ist ein weiterer Partner, der VMware vShield Endpoint in seiner Virtualisierungssicherheits-Lösung unterstützen will. Symantec wiederum setzt im Moment lieber auf seine eigenen agentenbasierten Techniken und will vShield erst in eine der nächsten Versionen einbeziehen. Der Anbieter entwickelt gemeinsam mit VMware wiederum Desktop-as-a-Service (DaaS)-Lösungen. Diese Services bauen auf VMware View, vShield, vCloud, Director 1.5 und vSphere 5 auf. Symantec Endpoint Protection sorgt dabei für die Sicherheit; die Altiris Client Management Suite übernimmt das Management der virtuellen Desktops.

Im Backup-Bereich fällt die neue Appliance von Quantum auf. Der Anbieter hat die Technik vmPro der kürzlich übernommenen Firma Pacentera für das Disk-Backup von virtualisierten Umgebungen in seine DXi-Appliances eingebaut. Das agentenlose Backup der VMs regelt eine eigene VM, die sich Informationen zu den zu sichernden VMs aus vCenter holt und über intelligente Richtlinien die Aufgabe bewältigt. Nicht zugeordnete, abgelaufene und inaktive Daten werden herausgefiltert, um den Overhead auf Servern, in Netzwerken und Speichern zu reduzieren. (wh)