Kombination von Pulse IoT und SAP Leonardo

VMware und SAP verkünden IoT-Partnerschaft

10.10.2017
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Die beiden Softwareunternehmen wollen eine integrierte IoT-Lösung schaffen, die die Implementierung und Verwaltung von IT-Anwendungsfällen über Geräte, Infrastruktur, Edge, Cloud und Anwendungsdomänen hinweg unterstützt.

In einer Studie von IDG Research Services zu IoT im Jahr 2016 gaben 47 Prozent der Unternehmen an, dass technologische Kompetenz ein wichtiger Faktor bei der Auswahl eines IoT-Anbieters ist, noch vor dessen Vertrauenswürdigkeit (41 Prozent) und seinen Kenntnissen der Branche (37 Prozent).

Um hier beim Auswahlprozess besser punkten zu können, haben VMware und SAP nun bekanntgegeben, ihre Produkte VMware Pulse IoT Center und SAP Leonardo zu einer integrierten IoT-Lösung zu verbinden. Die Kombination soll Unternehmen die schnelle Bereitstellung, Skalierbarkeit und termingerechte Ausführung von IoT-Projekten ermöglichen.

VMware und SAP: Schulterschluss in Sachen IoT
VMware und SAP: Schulterschluss in Sachen IoT
Foto: 24Novembers - shutterstock.com

Zusammenarbeit an einer "Enterprise IoT-Ready"-Architektur

Ziel der Partnerschaft ist eine "Enterprise IoT-ready"-Architektur, die nach Vorstellung von SAP und VMware aus einer Infrastrukturebene und einer Anwendungsebene besteht. Die Dell-Tochter will dazu mit VMware Pulse IoT eine Managementlösung für sicheres Onboarding, Konfiguration und Überwachung von vernetzten Dingen sowie für die Unterstützung von lokalen On-Premise-Funktionen beisteuern. Außerdem soll das VMware Pulse IoT Center die Komplexität des Internet der Dinge vereinfachen, indem es alle Dinge in einem einzigen System verwaltet.

VMware Pulse IoT Center
VMware Pulse IoT Center
Foto: VMware

SAP wiederum steuert mit seinem IoT-Lösungs-Portfolio SAP Leonardo die Anwendungsebene zur geplanten "Enterprise IoT-ready"-Architektur bei. Das Anfang des Jahres vorgestellte und im Mai erweiterte Bundle basiert auf der SAP Cloud Platform und fasst Lösungen für maschinelles Lernen, IoT, Big Data, Analysen, Data Intelligence und Blockchain mit SAPs Prozess- und Branchenwissen und Design-Thinking-Methoden zusammen. SAP geht davon aus, dass auf diese Weise die Kluft zwischen Operational Technology (OT) und Information Technology (IT) überbrückt werden kann.

Aus der Not geboren?

Der Zusammenschluss von VMware und SAP im IoT-Bereich kommt allerdings nicht von ungefähr. Beide Player sind relativ spät auf den IoT-Zug aufgesprungen und fürchten nun entsprechend, den Anschluss zu verpassen. So kündigte VMware die IoT-Management-Plattform Pulse IoT Center erst im Mai an, die Lösung soll aber immerhin bis Jahresende verfügbar sein.

Der Kooperationspartner SAP wiederum betritt mit der im Mai auf der Sapphire vorgestellten Leonardo-Suite, die aber teilweise bereits bestehende Produkte zusammenfasst, nicht unbedingt IoT-Neuland. Allerdings wissen offenbar viele SAP-Anwender mit den neuen Lösungen ihres Softwarelieferanten bis dato noch wenig anzufangen. Das deutet zumindest eine vor kurzem auf der DSAG-Anwenderkonferenz vorgestellte Online-Umfrage der DSAG unter rund 500 Entscheidern aus IT- und Fachbereichen im deutschsprachigen Raum an. Dieser zufolge messen mehr als vier von fünf Befragten (82 Prozent) der neuen Marke Leonardo im Bereich Internet of Things (IoT) und Künstliche Intelligenz (KI) kaum bis keine Bedeutung in ihrer digitalen Strategie bei.

Außerdem führten die DSAG-Mitglieder als wichtigste Herausforderungen, die SAP im Bereich des Internet der Dinge noch meistern müsse, die Themen Sicherheit und Lizenzen sowie indirekte Nutzung an. Im Übergang von alten auf neue Verträge seien bestehende Ansprüche zu bewahren und durch ein einheitliches Preis- und Lizenzmodell zu unterstützen, so die Forderung der SAP-Anwender.