VMware setzt auf Windows-7-Migrationswelle

19.03.2010
"ThinApp 4.5" zur Virtualisierung von Applikationen soll Altanwendungen schnell und günstig in die neue Betriebssystem-Umgebung migrieren.

Die Virtualisierung von Desktop-Anwendungen soll vor allem die Administration von PCs in größeren Umgebungen durch installationsfreie Softwareverteilung vereinfachen und Migrationsvorhaben beispielsweise auf neue Windows-Versionen sicherer gestalten. VMware übernahm für diese Virtualisierungsdisziplin das Softwarehaus Thinstall, um die in ThinApp umbenannten Produkte ins Portfolio zu integrieren. Einen ähnlichen Weg wählte Konkurrent Microsoft mit App-V, als die Redmonder die Firma Softricity und das Produkt Softgrid gekauft hatten.

Die Sandbox schützt

Ähnlich wie andere Systeme für die Applikationsvirtualisierung generiert ThinApp auf dem PC eine "Sandbox", welche eine Art Container darstellt, in dem die Anwendung abgeschottet gegen das Host-Betriebssystem läuft. Die Sandbox verfügt über einen eigenen Dateibaum und eine eigene Registry. Benutzereinstellungen werden transparent im jeweiligen normalen Profil gespeichert; Änderungen an der Anwendung wie zum Beispiel Updates erfolgen ausschließlich innerhalb dieser geschützten Container-Umgebung. Damit übernimmt ThinApp die Kompatibilität von alten oder kundenspezifischen Applikationen in Umgebungen mit verschiedenen Windows-Betriebssystemen.

Die nun vorgestellte Version 4.5 ist für Windows 7 eingerichtet und soll die Migration der Applikationen um bis zu 40 Prozent beschleunigen, weil Testphasen und Implementierungsprozesse deutlich kürzer ausfallen. Mit anderen Untersuchungen will der Hersteller belegen, dass der Einsatz von ThinApp 4.5 die Kosten, die mit der Migration von Applikationen bisher verbunden sind, um 25 Prozent reduzieren kann.

Laut VMware belegt eine Studie der Enterprise Strategy Group (ESG) vom Januar 2010, dass mehr als 75 Prozent der großen Unternehmen, die ihre Desktops in den nächsten 24 Monaten erneuern wollen, wohl auf Windows 7 umstellen werden. ESG stellte außerdem fest, dass 62 Prozent der Großunternehmen, die ihre Hardware erweitern wollen, vorhaben, ihr existierendes Betriebssystem gegen Windows 7 auszutauschen. Diese Entwicklung soll gemäß der Studie nicht nur die Migration von Desktop-Systemen erforderlich machen, sondern auch eine komplette Inventur alter beziehungsweise kundenspezifischer Applikationen.

"Ein Upgrade auf Windows 7 ist für Großunternehmen eine strategische Notwendigkeit und ein erhebliches Hindernis in Bezug auf operative Prozesse und Kosten", sagt Jocelyn Goldfein, bei VMware für die Desktop Business Unit verantwortlich. In solchen Projekten müssten die über Jahrzehnte hinweg entwickelten Applikationen erneut getestet, umprogrammiert und implementiert werden, ohne dabei das laufende Geschäft zu unterbrechen. Hier soll Applikationsvirtualisierung Unternehmen darin unterstützen, diese Herausforderungen schnell und kosteneffektiv zu meistern.

Die VMware ThinApp Suite ist ab sofort verfügbar und kostet 5000 Dollar. Es gibt sie auch im Paket mit View Premier für 250 Dollar pro gleichzeitig aktiven Anwender. (ue)

Neues in ThinApp

Vereinfachte Applikationsmigration auf Windows 7.

Breite Unterstützung für Windows 64 Bit (von NT bis Windows 7 und Server 2008 R2).

Einfache Aktualisierung älterer ThinApp-Applikationen über Relink. Die Konvertierung bestehender ThinApp-Applikationen auf das neue Versionsformat erfolgt ohne Project Files.

Advanced-PerformanceBeschleuniger: Der verminderte Einsatz von Page Files für virtuelle Applikationen ermöglicht den schnelleren Aufruf der Applikationen und reduziert die bislang erforderlichen Netzbandbreiten um 50 Prozent.

"Secure Registry Journaling" sorgt für die Sicherheit von Registry Files und verhindert Datenverluste aufgrund von Systemausfällen.

"Enhanced Community Support" ermöglicht den Austausch über den Status einer Applikationsmigration und verwendet Techniken im ThinApp-Community-Portal.