VMware hängt Microsoft ab

07.09.2006
Von Von Dirk Pelzer 
Mit kostenlosen Produkten ringen beide Hersteller um die Anwendergunst und die Dominanz im Virtualisierungsmarkt. Jenseits des Preises aber unterscheiden sich die Lösungen deutlich.

Um sich Anteile in dem mittlerweile stark umworbenen Markt zu sichern beziehungsweise der Konkurrenz Anwender abspenstig zu machen, haben die beiden größten Anbieter ihre bisherige Produkt- und Lizenzierungsstrategie völlig über den Haufen geworfen. Mussten Anwender bislang für die Produkte "VMware Server 1.0" (vormals "GSX Server") und "Microsoft Virtual Server 2005 R2" zum Teil stattliche Lizenzgebühren berappen, so bieten beide Hersteller die Lösungen mittlerweile kostenfrei zum Download an. Ob die Qualität darunter leidet, hat die computerwoche für die jeweils aktuellen Versionen anhand zahlreicher Kriterien untersucht. Im Test waren die finale Version des VMware Server 1.0 sowie der Microsoft Virtual Server 2005 R2 mit der Betaversion des Service Pack 1.

Steckbrief

Hersteller: Microsoft, www.microsoft.de.

Produkt: Microsoft Virtual Server 2005 R2.

Preis: kostenlos.

Vor- und Nachteile:

- Einfache Konfiguration;

- Host-Cluster-Support;

- zahlreiche Zusatz-Tools verfügbar.

- IIS zur Administration erforderlich;

- derzeit kein Support für Netware sowie ältere DOS- und Windows-Versionen (Windows 95, 98, ME);

- keine USB-Geräte nutzbar;

- kein Support für 64-Bit-Gast-Betriebssysteme.

Produkteigenschaften

Hersteller VMware Microsoft

Produktname VMware Server 1.0 Virtual Server 2005 R2 mit SP1 (Beta)

Unterstützte Host-Betriebssysteme Microsoft Windows Server 2003 (R2), Microsoft Microsoft Windows Server 2003 (R2), Windows 2000, Mandriva Linux, Mandrake Linux, Windows XP (für Testumgebungen) Red Hat Enterprise Linux , Red Hat Linux, Suse Linux Enterprise Server, Suse Linux, Ubuntu Linux

Unterstützte Gast-Betriebssysteme Windows Vista Beta, Windows Server 2003 (R2), Windows Server 2003 (R2), Windows 2000, Windows NT 4.0, Windows XP, Microsoft Windows NT Server 4.0, Windows Me, Windows 9x, Windows 3.1, MS-DOS 6, Windows 2000 Server, Red Hat Enterprise Linux 2.1, Novell Netware 4.2 bis 6.5, Red Hat Enterprise, Red Hat Enterprise Linux 3 und 4, Suse Linux Red Hat Linux, Suse Linux Enterprise Server 7 bis 10, Enterprise Server 9, Red Hat Linux 7.3 bis 9.0, Suse Linux 7.3 bis 10, Turbolinux, Mandriva Linux, Suse Linux 9.2 bis 10 FreeBSD 4.0 bis 6.0, Ubuntu 5.04 bis 6.06, Sun Solaris x86 9 und 10

Unterstützte Technologien

32-Bit-Host Ja Ja

64-Bit-Host Ja Ja

32-Bit-Gast Ja Ja

64-Bit-Gast Ja Nein

Maximaler Hauptspeicher Host-System 64 GB 64 GB

Maximaler Hauptspeicher je Gastsystem 3,6 GB 3,6 GB

Maximale Anzahl virtueller CPUs je Gastsystem 2 1

Maximale Anzahl Netzwerkkarten je Gastsystem 4 4

LPT-Port für Gastsystem Ja Ja

COM-Port für Gastsystem Ja Ja

USB-1.1-Support für Gastsystem Ja Nein

USB-2.0-Support für Gastsystem Nein Nein

SCSI-Support für Gastsystem Ja Ja

Sound-Unterstützung für Gastsystem Ja Nein

Host-Cluster-Unterstützung für Erhöhung der Verfügbarkeit Nein Ja

So wurde getestet

Als Plattform für die Tests fungierte ein Server vom Typ Primergy RX 300 S2 von Fujitsu-Siemens Computers. Das System war mit zwei 3,6-Gigahertz-Xeon-CPUs und 4 GB RAM ausgerüstet. Als Host-Betriebssystem kam Windows 2003 Server mit Service Pack 1 zum Einsatz.

Der Virtual Server 2003 R2 und der VMware Server 1.0 wurden jedes Mal auf ein frisches Windows-2003-Betriebssystem installiert, um eine wechselseitige Beeinflussung von vornherein auszuschließen.

Steckbrief

Hersteller: VMware, www.vmware.de.

Produkt: VMware Server 1.0.

Preis: kostenlos.

Vor- und Nachteile:

- Administration sowohl per Web als auch per Windows-GUI möglich;

- umfassende Unterstützung für viele Gast-Betriebssysteme;

- unterstützt zwei virtuelle CPUs;

- unterstützt Windows und Linux als Host;

- Kein Host-Cluster- Support.

Testergebnisse

Hersteller Produkt Installation Konfiguration Funktionsumfang Bedienung Gesamtnote

Microsoft Virtual Server 2005 mit SP1 (Beta) 9,5 8 8 7,5 8,2

VMware VMware Server 1.0 9,5 9,5 9,5 9,5 9,5

Bewertungs- 20 25 25 30 100 anteil (Prozent)

Benotung: <4,9: inakzeptabel, 5,0 - 5,9: schlecht, 6,0 - 6,9: befriedigend, 7,0 - 7,9: gut, 8,0 - 8,6: sehr gut, 8,7 - 10: ausgezeichnet

Vielfältige Anforderungen

Kernelement einer guten Virtualisierungslösung ist zunächst einmal eine umfassende Unterstützung existierender Hardwareplattformen. Prozessoren von Intel und AMD mit 32- sowie 64-Bit-Technologie gehören dabei mittlerweile zum Standardrepertoire. Daneben sollte die Virtualisierung in der Lage sein, gängige Geräte, die per USB- oder anderen Schnittstellen Anschluss finden, einzubinden.

Auch beim Host-Betriebssystem, das benötigt wird, um die Virtualisierungslösung zu betreiben, ist eine breite Auswahl vorteilhaft. Idealerweise sollten sowohl verschiedene Windows-Betriebssysteme als auch Linux möglich sein. Ähnliches gilt für die Gast-Betriebssysteme, die virtualisiert werden sollen. DOS, Windows und Linux stellen dabei Minimalanforderungen dar. Solaris, FreeBSD und Netware sind ideale Ergänzungen. Sowohl beim Host-Betriebssystem als auch bei den Gast-Betriebssystemen sollten sich die jeweiligen 32- und 64-Bit-Varianten verwenden lassen.

Wichtig sind auch Benutzer- und Installationsfreundlichkeit. Die Lösung muss einerseits einfach zu konfigurieren und zu bedienen sein, anderseits sollte sie sich nahtlos in die vorhandene IT-Umgebung integrieren lassen. Insbesondere das Deployment virtueller Maschinen sollte sich mit den im Unternehmen bereits etablierten Werkzeugen und Methoden bewerkstelligen lassen.

Eine der zentralen Forderungen erfüllen beide Hersteller sehr gut. Als Hardwarebasis eignet sich jeder gängige Rechner mit einer Intel- oder AMD-CPU. Sowohl VMware als auch Microsoft unterstützen hierbei die aktuelle 64-Bit-Technik der beiden Prozessorschmieden für die Host-Betriebssysteme. Als untere Grenze für die CPU-Taktung nennt VMware 733 Megahertz, Microsoft begnügt sich gar mit 550 Megahertz. Für den Praxisbetrieb ist jedoch mindestens eine 2,8-Gigahertz-CPU zu empfehlen.

So viel RAM wie möglich

Der erforderliche Hauptspeicherausbau des Host-Systems beginnt bei 512 MB und reicht bis zu 64 GB. Je nach Anforderung empfiehlt es sich jedoch, mindestens 2 GB RAM für das Host-System einzuplanen. Weil die Größe des Hauptspeichers direkt der Performance der einzelnen virtuellen Maschinen zugute kommt, sollte das Host-System mit so viel Speicher wie möglich ausgerüstet werden.

Der VMware Virtual Server bietet gegenüber der Microsoft-Lösung den Vorteil, dass Gast-Betriebssysteme mit zwei virtuellen CPUs arbeiten können. Der Microsoft Virtual Server stellt hingegen nur eine virtuelle CPU bereit. Damit lassen sich mit dem VMware Server auch Applikationen testen und betreiben, die eine Multiprozessor-Architektur voraussetzen.

Vorteile bietet VMware auch bei den unterstützten Schnittstellen. Der Systemverwalter kann in den virtuellen Maschinen neben COM- und LPT-Ports auch den Universal Serial Bus (USB 1.1) des Host-Systems nutzen. USB-Geräte werden beim Virtual Server hingegen eben- so wenig unterstützt wie eine virtuelle Soundkarte, mit der der VMware Server aufwarten kann.

Für die LAN-Kommunikation der virtuellen Maschinen eignet sich jede vom Host-Betriebssystem unterstützte physikalische Netzwerkkarte. VMware emuliert pro virtuelle Maschine maximal vier PCnet-PCI-II-100Mbit/s-Netzwerkadapter von AMD. Diese verfügen über ein virtuelles PXE-ROM (Preboot Execution Environment). Der Systemverwalter kann somit bestehende Automatismen von Enteo oder Altiris zur Installation von Betriebssystemen und Applikationen nutzen. Auch der Microsoft Virtual Server stellt bis zu vier virtuelle 100-Mbit/s-Netzwerkkarten pro virtuelle Maschine zur Verfügung. Die Entwickler aus Redmond haben sich jedoch für einen Intel-21141-Chipsatz entschieden, der ebenfalls PXE-Support bereitstellt, so dass auch hier die gängigen Deployment-Tools zum Einsatz kommen können.

Auch im Bereich der unterstützten Betriebssysteme kann der VMware Server Pluspunkte gegenüber Microsofts Virtual Server sammeln. Auf der langen Liste möglicher Gast-Betriebssysteme finden sich beim VM- ware Server nahezu alle gängigen Versionen von MS-DOS, Windows, Netware, Linux, FreeBSD und sogar die x86-Version von Solaris. Windows Vista und Longhorn Server werden im derzeitigen Betastadium eingeschränkt unterstützt. Die meisten kompatiblen Gast-Betriebssysteme kann der VMware Server auch in der jeweiligen 64-Bit-Variante ausführen.

Zusätzliche Treiber

Für die meisten Windows- und Linux-Gastsysteme bietet VMware zudem ein Paket von Tools an, das im Wesentlichen aus optimierten Treibern für die von VMware virtualisierten Hardwarekomponenten besteht. Diese Tools sollten unbedingt in- stalliert werden, um beispielsweise eine schnelle und hochauflösende Grafikdarstellung zu erhalten. Bei den Host-Betriebssystemen unterstützt VMware die Server-Varianten von Windows 2000/2003 sowie verschiedene Linux-Versionen von Red Hat und Suse sowohl in der jeweiligen 32-Bit- als auch in der 64-Bit-Variante. Offiziell zwar nicht unterstützt, aber dennoch lauffähig ist der VMware Server auch unter Windows XP Professional.

Nutzer des Microsoft Virtual Server 2005 R2 haben bei den Gast-Betriebssystemen derzeit nur die Auswahl zwischen verschiedenen Microsoft-Betriebssystemen ab Windows NT 4.0 sowie einigen Linux-Distributionen von Suse und Red Hat. Eine Unterstützung für die Betaversionen von Vista und Longhorn Server findet sich zwar noch nicht in den offiziellen Dokumenten, jedoch gibt es in Internet-Foren bereits zahlreiche Hinweise, dass die neuen Betriebssysteme erfolgreich unter Virtual Server laufen.

Tools sorgen für Performance

Ähnlich wie VMware bietet auch Microsoft Zusatz-Tools in Form von Add-ins für die virtuellen Maschinen an. Insbesondere für Linux benötigt der Systemverwalter zusätzliche Treiber für Maus-, Grafik- und virtuelle SCSI-Disks, um optimale Performance zu erhalten. Zum Testzeitpunkt hatte Microsoft die Add-ins für Linux bereits angekündigt und für das Service Pack 1 in Aussicht gestellt, jedoch waren diese weder in der Betaversion des SP1 enthalten noch sonst auf der Homepage des Herstellers auffindbar.

Bei den Host-Betriebssystemen, unter denen der Virtual Server ausführbar ist, gerät Microsoft ebenfalls ins Hintertreffen, da der Hersteller hier nur den hauseigenen Windows 2003 Server sowie dessen aktuelle R2-Variante unterstützt. Eine 64-Bit-Unterstützung für Gast-Betriebssysteme bietet Microsoft derzeit nicht an, sondern nur für das Host-Betriebssystem.

Nützliche Add-ons

Beide Hersteller offerieren für ihre virtuellen Server-Produkte zahlreiche kostenlose und kostenpflichtige Zusatzfunktionen. So hat VMware eine kostenpflichtige Software namens "Virtual Center" im Programm, die speziell auf die Administration und das Deployment virtuel- ler Maschinen ausgerichtet ist. Darüber hinaus kann Virtual Center als zentrale Management-Konsole für mehrere parallele Installationen von Virtual Server im Unternehmen verwendet werden und so die Administration effizienter gestalten. Zudem existiert eine Schnittstelle zum VMware ESX-Server, einem Virtualisierungsprodukt, das der Hersteller speziell für den Rechenzentrumseinsatz in größeren Umgebungen positioniert.

Der Microsoft Virtual Server hingegen integriert sich nahtlos in die kostenlos verfügbaren "Microsoft Automated Deployment Services" (ADS), die der Systemverwalter nutzen kann, um Windows-2000/2003-Betriebssysteme vollautomatisch zu installieren.

Für die Migration vorhandener physikalischer Server in eine virtuelle Umgebung haben beide Hersteller ebenfalls Werk- zeuge parat. Von Microsoft ist das kostenlose "Virtual Server Migration Toolkit" erhältlich. Damit können Systemadministratoren physikalische Windows-Systeme in virtuelle Maschinen umwandeln. VMware bietet mit "P2V" (Physical to Virtual) eine kostenpflichtige Lösung, die beispielsweise in der Lage ist, die in physikalischen Systemen vorhandenen Treiber für Raid-Controller automatisch durch VMware-kompatible zu ersetzen.

Zusätzlich bietet VMware mit dem "Virtual Machine Importer" eine kostenfreie Möglichkeit, Betriebssystem-Images von "Symantec Live State Recovery" oder Microsoft Virtual Server in das hauseigene Format umzuwandeln. Ein weiteres kostenloses Tool von VMware ist "Diskmount Utility". Mit diesem kann der Systemverwalter virtuelle Festplatten auf einem beliebigen Windows-System mounten und dann auf die Dateien der virtuellen Maschine zugreifen, ohne dass diese in Betrieb ist.

Um die Verfügbarkeit virtueller Maschinen zu erhöhen, bietet Microsoft die Option an, den Virtual Server 2005 in einem Cluster-Verbund von Host-Systemen zu betreiben. Einzige Voraussetzung hierfür ist, dass die Host-Betriebssysteme unter Windows 2003 Enterprise Edition laufen und über gemeinsam nutzbare Plattenlaufwerke (Shared Disks) verfügen. Damit kann der Systemverwalter sicherstellen, dass die virtuellen Maschinen im Falle eines Hardwaredefekts auf dem primären Host-System auf einem anderen Cluster-Knoten automatisch wieder zum Leben erweckt werden. Die Konfigurationsschritte erläutert Microsoft ausführlich auf seiner Homepage.

Problemlose Installation

Beide Virtualisierungsprodukte lassen sich auch ohne besondere Vorkenntnisse installieren und konfigurieren. Zu beachten ist jedoch, dass der Microsoft Virtual Server zur Administration einen Internet Information Server (IIS) voraussetzt. Durch die beim IIS immer wieder auftretenden Sicherheitslücken steigt jedoch das Betriebsrisiko. Das Einspielen von Sicherheits-Updates muss daher unbedingt zeitnah erfolgen. VMware lässt dem Systemverwalter hingegen die Wahl zwischen einer Web-Oberfläche, die ebenfalls den IIS benötigt, und einer klassischen Windows-Oberfläche.

Im Verlauf des Tests stellte sich heraus, dass die Windows-Oberfläche am einfachsten und komfortabelsten zu bedienen ist, wohingegen die Web-Oberflächen beider Hersteller Defizite aufwiesen. Dies gilt insbesondere für die Microsoft-Oberfläche, die teilweise sehr umständlich zu verwenden ist, was sich bei intensivem Arbeiten und unter Laborbedingungen als recht lästig herausstellte.

Für die Einrichtung einer virtuellen Maschine fragen beide Produkte die benötigten Systemparameter ab und konstruieren daraus die gewünschte Umgebung. Recht problemlos lassen sich zudem Peripheriegeräte mit seriellem oder parallelem Anschluss wie Drucker, Barcode-Leser oder Scanner auch in ei- ner virtuellen Maschine be- treiben. Bei Bedarf bieten beide Produkte die Option, den virtuellen Maschinen auch an das Host-System angeschlossene SCSI-Festplatten direkt zur Verfügung zu stellen. Dies erlaubt den Aufbau von virtuellen Cluster-Systemen, die eine Shared-SCSI-Konfiguration voraus- setzen.

Recovery per Snapshot

Ein sehr interessantes Feature beider Produkte ist die Snapshot- (VMware) beziehungsweise Save-State-Funktion (Microsoft). Mit deren Hilfe lässt sich der Zustand einer virtuellen Maschine zu einem beliebigen Zeitpunkt einfrieren, zu dem man jederzeit wieder zurückkehren kann. Auf diese Weise kann der Systemverwalter Änderungen an der Softwarekonfiguration einer virtuellen Maschine schnell rückgängig machen. Service-Packs und Hotfixes lassen sich so problemlos testen. Leider können beide Produkte derzeit nur einen Snapshot verwalten. Es ist also nicht möglich, verschiedene Systemzustände einer virtuellen Maschine aufzubewahren und dann je nach Bedarf zwischen diesen zu wechseln, wie dies beispielsweise beim kostenpflichtigen Produkt "VMware Workstation" der Fall ist.

Während die Installation von Gast-Betriebssystemen auf Windows-Basis beiden Lösungen erwartungsgemäß keine Probleme bereitete, waren bei einer Red-Hat-Linux-Installation einige Hürden zu meisten. So stand beim VMware Server nach der Installation zunächst kein Netzwerk zur Verfügung, weil Linux zwar die Netzwerkkarte erkannte, aber der Auffassung war, diese wäre nicht angeschlossen. Erst die Installation der VMware-Tools brachte die Lösung, und der Netzwerkzugriff funktionierte reibungslos.

Auch der Virtual Server hatte seine Probleme mit Red Hat. Hier scheiterte es allerdings an der Grafikdarstellung des X-Servers. Wenn man während der Red-Hat-Installation die von der Installationsroutine vorgeschlagenen Standardwerte akzeptierte, konnte der X-Server zwar starten, die Grafikdarstellung funktionierte jedoch überhaupt nicht.

Grafikprobleme unter Linux

Um eine vernünftige Darstellung zu erhalten, empfiehlt es sich daher, die Auflösung auf 640 mal 480 Punkte zu reduzieren. Sobald die Microsoft Add-ins für Linux einmal verfügbar sind, sollte dieses Problem der Vergangenheit angehören.

Beide Lösungen vermochten durch ihre überwiegend durchdachten Funktionen sowie durch das unschlagbare Preis-Leistungs-Verhältnis zu überzeu- gen. In Sachen Handhabung und Funktionalität ist VMware dem Mitbewerber Microsoft jedoch noch in vielen Bereichen vor- aus. Überzeugen konnte VMware vor allem durch die sen- sationell einfache Bedienung mit der Windows-Oberfläche. Aber auch die breite Hard- und Softwareunterstützung ist zu loben. Microsoft hat mit dem Virtual Server 2005 R2 allerdings deutlich gegenüber dem Mitbe- werber aufgeholt. Wer die umständlichere Bedienung nicht scheut und sich im Wesentlichen auf die Virtualisierung von Windows-Betriebssystemen beschränkt, findet im Microsoft-Produkt eine brauchbare Alternative. (ls)