VMware geht in die dritte Generation

30.08.2006
Von Dennis Zimmer

Grafische Konfiguration

Die Konfigurationsmöglichkeiten des ESX Servers und der virtuellen Maschinen wurden ebenfalls deutlich ausgebaut, so dass viele der vormals nur über Kommandozeile zugänglichen Konfigurationsänderungen in die grafische Oberfläche übernommen wurden. Nachteil dabei ist, dass die grafische Oberfläche für Einsteiger schwieriger und unübersichtlicher geworden ist. Trotzdem war dieser Schritt notwendig und richtig, da so Konfigurationsfehler durch Falscheingaben eingeschränkt werden.

Nutzt man Virtual Center zur Verwaltung der ESX Server, ergeben sich ebenfalls eine Vielzahl von Neuerungen, die teilweise mit gesonderten Lizenzkosten verbunden sind. Dabei wird deutlich, dass VMware sein Virtual Center mittlerweile zur strategischen Verwaltungsplattform für virtuelle Infrastrukturen beziehungsweise VI 3 gekürt hat.

Beginnend mit den möglichen hierarchischen Strukturen des Virtual Center fällt auf, dass aus den früheren Farmen so genannte Datacenter geworden sind. Die bekannten Beschränkungen bezüglich der Migrationen bestehen jedoch nach wie vor. Weitere neue Elemente stellen die Resource- und Cluster-Gruppen dar. Innerhalb einer Resscourcengruppe können Leistungsgrenzen angegeben werden, die alle virtuellen Maschinen einer Gruppe gemeinsam nicht überschreiten dürfen, was zum Beispiel für Hosting-Provider interessant sein dürfte.

Die Cluster-Gruppe

Innerhalb von Cluster-Gruppen werden ESX Server mit ihren virtuellen Maschinen eingruppiert und lassen sich mit verschiedenen Optionen belegen. Benannt sind diese Optionen mit HA (High Availability) und DRS (Dynamic Ressource Scheduling), welche zur Ausfallsicherheit und zur Lastverteilung dienen. Beide können auch zusammen in einer Cluster-Gruppe angewendet werden.

HA bedeutet, dass beim Ausfall eines ESX Servers alle darauf befindlichen virtuellen Maschinen anhand eines Regelwerks auf anderen aktiven ESX Servern neu gestartet werden. Bei DRS kommt die VMotion-Technik des Herstellers zum Einsatz, mit der sich anhand von Ressourcenregeln virtuelle Maschinen automatisch, halbautomatisch oder manuell zwischen ESX Servern verschieben lassen. Es handelt sich also um Load Balancing in der virtuellen Welt! Um auch in großen Umgebungen die Übersicht zu wahren, wurde die aus anderen Produkten bekannte Funktion Maps eingeführt. Innerhalb dieser Ansicht kann die komplette Struktur mit Host-Systemen, Netzen, Massenspeichern und natürlich virtuellen Maschinen grafisch in einer Karte angezeigt werden.

Bisher bestand bei der Nutzung von VMotion die Einschränkung, dass nur zwischen ESX-Systemen migriert werden konnte, wenn Family und Stepping der eingesetzten Prozessoren gleich waren. Mit VI 3 lassen sich nun bestimmte CPU-Register ausblenden, wodurch eine höhere Kompatibilität zwischen den CPU-Familien geschaffen werden soll. Wie diese Funktion genau zu nutzen ist, wird die Zukunft zeigen. VMware will nach und nach in der Knowledge Base Muster für die verschiedenen Einstellungen veröffentlichen, um manchen Problemfall zu lösen.