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Vivendi übernimmt Mehrheit an Cegetel

04.12.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach wochenlangem Hin und Her hat sich der französische Medienkonzern Vivendi Universal entschlossen, seinen Anteil an der Telekomfirma Cegetel von 44 auf 70 Prozent aufzustocken. Vivendi nutzt zu diesem Zweck sein Vorkaufsrecht auf den 26-Prozent-Anteil des britischen Telefonkonzerns BT Group an Cegetel.

Mit dem überraschenden Vorstoß Vivendis findet das Ringen zwischen dem Medienkonzern und dem britischen Mobilfunkanbieter Vodafone, der ebenfalls eine Kontrolle über Cegetel angestrebt hat, ein Ende. Allerdings ging es dabei weniger um die Firma Cegetel selbst, als vielmehr um das von ihr kontrollierten zweitgrößte französische Mobilfunkunternehmen SFR.

Für den weltgrößten Mobilfunkanbieter Vodafone, der sich von einer Mehrheit an SFR einen Einstieg in den französischen Markt erhofft hatte, bedeutetet die Entscheidung Vivendis einen herben Rückschlag. Firmenchef Chris Gent war noch bis vor kurzem davon ausgegangen, dass Vivendi mit der prall gefüllten Kriegskasse seines Unternehmens nicht mithalten könne. Nachdem der Medienkonzern aber letzte Woche ein Darlehen in Höhe von einer Milliarde Dollar aufgenommen hatte (Computerwoche online berichtete), ist er jetzt gewappnet, um die vier Milliarden Euro für den BT-Anteil an Cegetel bezahlen zu können. (sp)