Visual Studio 2008 in den Startlöchern

19.02.2008
Von Peter Monadjemi

Visual Basic und C# - zwei Sprachen, zwei Weltanschauungen

Verbessertes Intellisense für Visual Basic 9.
Verbessertes Intellisense für Visual Basic 9.

Anders als auf der Java-Plattform leistet sich Microsoft bei .NET den Luxus zweier Programmiersprachen. Dies hat weniger technische, sondern eher strategische Gründe, da Visual-Basic-Entwickler seit Jahren treu der Microsoft-Entwicklungsstrategie folgen und für sie der Wechsel zu einer anderen Sprache im Allgemeinen nicht in Frage kommt. Das Trauma, das der abrupte Wechsel von VB6 auf .NET vor ein paar Jahren hervorrief, ist vielen noch in schlechter Erinnerung. Visual Basic ist jedoch kein "C# Light". Die Eigenständigkeit wird in der aktuellen Version VB9 durch die nahtlose und beeindruckende XML-Integration unterstrichen, die es bei C# nicht einmal ansatzweise gibt.

In Kombination mit LINQ ergeben sich leistungsfähige Query-Möglichkeiten für ad hoc anfallende XML-Daten, wie sie zum Beispiel durch einen RSS-Feed oder einen Web-Service geliefert werden. Kommende Versionen von Visual Basic sollen, unterstützt durch die vor einiger Zeit angekündigte Dynamic Language Runtime (DLR), überall dort zum Einsatz kommen, wo ein typenstrenge Compilersprache mit dynamischen Fähigkeiten benötigt wird. Auch wenn sich Microsoft eigene Implementierungen von Python und Ruby leistet, eine strategische Bedeutung werden diese Sprachen nicht erlangen. (ue)