"Vista bietet für Firmen keinen Mehrwert gegenüber XP"

18.09.2007
Von Richard Knoll
Es gibt für Unternehmen eine Reihe von Gründen, die gegen eine Migration auf Windows Vista sprechen. Das meint zumindest Konstantin Mroncz, Geschäftsführer des auf Microsoft spezialisierten Schulungsinstituts train+consult.

Dem Experten zufolge könne man vorhandene PCs aufgrund von Hardware-Restriktionen praktisch nicht erfolgreich auf Vista umstellen. Typische Bürorechner, die ein bis zwei Jahre alt sind, hätten noch eine Single-Core-CPU und weniger als zwei Gigabyte Arbeitsspeicher. Das laut Konstantin Mroncz ressourcenhungrige Vista überfordert diese Maschinen. Für die tägliche Arbeit werde die Geschwindigkeit inakzeptabel träge.

Sollten die PCs schnell genug sein, sei die Migration dennoch nur in Ausnahmefällen wirtschaftlich sinnvoll. Zum einen müsse dabei zeitaufwendig für jede Komponente im Rechner geprüft werden, ob es überhaupt passende Vista-Treiber gibt. Zum anderen seien viele offizielle freigegebene Vista-Treiber noch im Beta-Stadium. Bei der Installation laufe zwar alles glatt, aber im täglichen Betrieb können dann einzelne Geräte den Dienst verweigern. Das Fazit von Konstantin Mroncz lautet daher: Wer wirtschaftlich migrieren will, braucht neue Hardware.

Die neue Oberfläche von Vista hält Mroncz eher für ein Spielzeug für technisch affine Computerfreaks als für normale Bürobenutzer. Die Umstellung der Anwender auf die neue Oberfläche dauere sehr lange, da sie selbst grundlegende Aktionen wie beispielsweise die Navigation im Explorer komplett neu lernen müssten. Auch Administratoren müssen sich dem Experten zufolge erst zeitintensiv einarbeiten, um Vista effektiv zu verwalten.

"Vista ist derzeit nur ein weit vorangeschrittenes Beta-Release. Es verursacht viel Arbeit und hohe Kosten, bietet aber in der Praxis für Unternehmen keinen Mehrwert gegenüber XP", kommentiert Konstantin Mroncz von train+consult.