"Als Call-Level-Interface", argumentiert Visionware-Chef Mike Bowes, "leistet ODBC in den Bereichen Interoperabilitaet, Netzwerk- Transparenz und verteilte Datenverarbeitung nur wenig." Ausserdem sei das ODBC-Konzept auf die Treibersoftware der Datenbankhersteller sowie auf deren zum Teil propietaere Loesungen beim netzweiten Datenverkehr angewiesen.
Bowes sieht den SQL-Retriever keineswegs als Konkurrenzprodukt zu ODBC, vielmehr stelle die Version 3.0 selbst eine fuer die Microsoft-Schnittstelle geschriebene Anwendung dar. So koennen Client-Systeme, die nicht ueber ein ODBC-Interface verfuegen, ueber die DDE-Funktion von Windows Datenbankabfragen starten, die das Visionware-Produkt als ODBC-Aufruf an das Server-System weiterleitet.
Die Unterstuetzung von Borlands IDAPI-Schnittstelle, dem Konkurrenzkonzept zu ODBC, ist fuer eine spaetere Produktversion angekuendigt.
Fuer die Netzuebertragung verwendet Visionware sowohl auf Client- als auch auf Server-Seite den Remote Procedure Call (RPC) von Sun Microsystems. Die Unabhaengigkeit von den Netzloesungen der Datenbankanbieter soll das hauseigene "VW-Comms"-Programm realisieren, das sich um die physikalischen Verbindungen kuemmert.
Im Gegensatz zu ODBC unterstuetzt der SQL-Retriever auf Server- Seite allerdings ausschliesslich relationale Datenbanksysteme sowie die Betriebssysteme Unix und VMS. Konkret nennt das Unternehmen die Datenbanksysteme Ingres, Interbase, Informix, Oracle, Sybase und DECs Rdb.