Dräger spart mit WAN-Outsourcing

Virtuelles Netz senkt TK-Kosten

18.02.2008
Von Judith Klein

Wettlauf gegen die Zeit

Nach Ende der Planungsphase begann der Rollout des neuen WAN. Zuerst sollten nur die wichtigsten 50 der insgesamt 160 geplanten Standorte auf das neue Netzwerk migriert werden – dafür jedoch innerhalb kürzester Zeit. Damit standen Dräger und der virtuelle Netzbetreiber vor der Herausforderung, diese 50 Niederlassungen – etwa die Landeszentralen - in nur knapp acht Wochen an die neue Netzwerklösung anschließen zu müssen. Da lokale Carrier in der Regel jedoch drei Monate Vorlauf für die Bereitstellung ihrer Infrastrukturen brauchen, wurde das Projekt zum Wettlauf gegen die Zeit. "Die Anfangsphase unserer Zusammenarbeit war wirklich heiß. Hier zeigte sich, dass wir uns auf unseren Dienstleister verlassen können", blickt Scholz zurück. Tatsächlich kann sich das Ergebnis sehen lassen: 40 der geplanten 50 Standorte wurden innerhalb des gesetzten Zeitrahmens vollständig in das neue Netzwerk integriert. Die übrigen zehn Niederlassungen folgten schnell.

Um auf Nummer Sicher zu gehen, entwickelte der virtuelle Netzbetreiber für diese kritische Übergangsphase eine Zwischenlösung: Zur Absicherung des Datenverkehrs wurde ein Interimsnetz auf Basis von Internet-VPN-Technologie geschaffen, so dass die Feuerprobe für die neue Lösung erst im zweiten Schritt mit der Migration ins endgültige Design anstand. "Das hätte im Desaster enden können", weist Scholz auf das Risiko dieser Strategie hin. "Wir haben uns deshalb vorher vergewissert, dass der neue Netzwerkpartner bereits vergleichbar komplexe Projekte erfolgreich global umgesetzt hatte." Insgesamt dauerte die Migration, bis die restlichen 110 Standorte angeschlossen waren, länger als ein Jahr. Scholz bezeichnet die ersten zwölf Monate der Umstellung, in denen 150 der 160 Standorte in das neue WAN integriert wurden, als aktive Projektphase. Die Migration der restlichen zehn Standorte brauchte länger, da kleine Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden mussten. Beispielsweise verhinderten alte, auslaufende Verträge mit TK-Dienstleistern einen reibungslosen Übergang.