Virtuelle Verzeichnisse gegen Komplexität

11.11.2004
Von Martin Seiler
Virtual Directories können eine Alternative zu Meta Directories bilden. Sie lassen sich schneller installieren und sind leicht zu erweitern oder zu verändern.

Hier lesen Sie ...

  • welche Schwierigkeiten durch das Vorhandensein unterschiedlicher Verzeichnisse im Unternehmen entstehen;

  • weshalb Meta Directories diese Probleme nicht unbedingt lösen;

  • warum Virtual Directories eine sinnvolle Alternative sein können;

  • wie sich Virtual Directories mit Verzeichnissen und Anwendungen integrieren lassen;

  • worauf Anwender beim Implementieren einer solchen Lösung achten sollten.

Manche Unternehmen betreiben 75 verschiedene Anwendungen, die mitarbeiterbezogene Informationen enthalten. Das stellt Benutzer und IT-Abteilungen vor Proble-me, denn sämtliche Informationen müssen auf dem aktuellen Stand gehalten und gegeneinander abgeglichen werden, um Inkonsistenzen und somit Fehler zu vermeiden. Diese Datenpflege ist mühsam, kostet Zeit und Geld.

Lange propagierten Hersteller wie Siemens, Novell oder Computer Associates Meta Directories als den Königsweg aus diesem Dilemma: Derartige Informationen oder generell in unterschiedlichen Verzeichnissen gespeicherte Daten sollten zentral zusammengeführt werden. Das habe den Vorteil, dass Anwendungen, die auf solche Informationen zugreifen müssen, von einer einzigen Stelle aus bedient werden können. Allerdings hat diese Vorgehensweise auch Nachteile: So sind Meta Directories vergleichsweise unflexibel und erfordern gründliche Vorarbeit. Zudem gestaltet sich die Implementierung wegen der Anbindung der unterschiedlichen Außensysteme oft recht kompliziert und ist entsprechend kostspielig.

Verlinken statt kopieren

Diese Probleme sollen virtuelle Verzeichnisse, neudeutsch Virtual Directories (VDs), lösen. Vor allem kleinere Anbieter wie Radiant Logic, Octetstring oder Maxware haben diesen Lösungsansatz bisher vorangetrieben. Dessen zugrunde liegende Idee besteht darin, die von unterschiedlichen Applikationen benötigten Benutzerdaten nicht permanent konsolidiert vorzuhalten, sondern nur auf die jeweiligen Verzeichnisse, Datenbanken oder Legacy-Systeme zu verweisen, in denen diese Informationen gespeichert sind. Mit Hilfe einer Middleware werden die Daten dann bei Bedarf ausgelesen und über die Anwendung, von der aus die Anfrage kam, dem Benutzer zugänglich gemacht.