Virtuelle Speicherkonzepte im Vergleich

18.11.2004
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.
Virtualisierung und Partitionierung spielen künftig nicht nur bei Servern, sondern auch bei Speichersystemen eine wichtige Rolle. Die drei führenden Hersteller EMC, Hitachi und IBM bestätigen diesen Produkttrend.

Hier lesen Sie ...

  • wie EMC, Hitachi und IBM ihre Highend-Speicher mit Techniken aus dem Server-Bereich fit für die Zukunft machen;

  • wie und wo jeweils im Speichernetz virtualisiert wird;

  • welche neuen Speicherfunktionen in Zukunft möglich sein werden.

Die meisten Server erlauben es, ihre Ressourcen zu partitionieren und in kleinere Einheiten aufzuteilen. IBM hat diese Technik jetzt auch bei Speichern eingeführt und ermöglicht die Unterteilung des neuen Highend-Arrays "DS8000" in zwei logische Teile. Die Technik der Virtualisierung soll im Speichernetz für mehr Flexibilität sorgen: Der Anwender entscheidet, auf welchem Speicher die Daten abgelegt werden sollen.

Die angeschlossenen Host-Rechner transferieren sie nur in das SAN, ohne genaue Information über den Speicherort. Die Virtualisierungssoftware steuert und überwacht diesen Prozess und hält die Metadaten zum genauen Verbleib der Daten fest.

In diesem Herbst hat Hitachi Data Systems (HDS) mit "Tagmastore" nicht nur das derzeit voluminöseste Speichersilo vorgestellt, sondern in diesem Sektor auch die beiden Techniken Virtualisierung und Partitionierung eingeführt. Die IBM präsentierte einige Wochen später mit DS8000 ihr neues Highend-Gerät, das die veralteten "Shark"-Speicher ablösen wird. Auch hier spielen die aus dem Server-Bereich bekannten Funktionen die Hauptrolle. "Die Zukunft von Highend-Speichern liegt darin, dass man sie virtualisieren und partitionieren kann", prophezeit Josh Krischer, Research Director Enterprise Systems and Storage bei Gartner in Deutschland.

Seiner Meinung nach haben HDS und IBM aus historischen Gründen einen Vorsprung vor EMC, wenn es um die neuen Techniken geht. Hitachi konnte bei der Entwicklung der Tagmastore auf Know-how aus dem Mainframe-Bereich zurückgreifen. Bis zum Jahr 2000 brachten die Japaner IBM-kompatible Großrechner auf den Markt und schufen für deren Entwicklerteams später neue Aufgaben im Speicherbereich. IBM verfügt dank eigener Prozessor- und Server-Entwicklung ebenfalls über die notwendigen Fähigkeiten für Partitionierung und Virtualisierung.