Virtuelle Lernräume sind gut besucht

14.10.2005
Von Edgar Wang

Macromedia verkündet.

Studien bestätigen das gestiegene Interesse an Web-Conferencing-Produkten: So geht die IDC-Untersuchung "Web Conferencing Survey 2004" davon aus, dass sich rund 60 Prozent der Geschäftssitzungen durch Web-Konferenzen ersetzen lassen. Warum dies nicht nur möglich ist, sondern von immer mehr Unternehmen gewünscht wird, liegt auf der Hand. Wie beim gemeinsamen Lernen im Netz geht es um niedrigere Reise- und Ausfallkosten. Die Informationsvermittlung ist schnell. Das Bedürfnis wächst, den Wissensaustausch flexibel und aus dem Stand heraus - per Klick - zu organisieren, im Arbeitsprozess zu lernen und die Zusammenarbeit von Experten und Teams zu verbessern.

Siegeszug der Billigprodukte?

Für die Zukunft ist auch mit einer stärkeren Differenzierung der Marktsegmente nach Qualität und Preislage zu rechnen. Neben etablierten Lösungen wie etwa von Webex, Centra, Interwise und Netucate werden Produkte zu deutlich niedrigeren Preisen auftauchen. Ihre Leistungsfähigkeit dürfte allerdings zunächst nicht überwältigend ausfallen. Oft bildet auch die Firewall eines Unternehmens eine unüberwindliche Schwelle: Eine Zusammenführung interner und externer User gelingt nicht. Dass Billigprodukte in seinem Unternehmen eine Chance haben, glaubt Telekom-Bildungsspezialist Pattberg nicht: "Bei uns muss sich Web-Conferencing nahtlos in die vorhandene Anwendungssoftware integrieren lassen - etwa durch Outlook-Plug-ins - und muss verlässlich funktionieren. Es genügt nicht, dass bestimmte Features nur im Prinzip zur Verfügung stehen. Diese Qualität hat ihren Preis."

Auch Tertia-Edusoft-Chef Peters glaubt nicht an den Siegeszug von Web-Conferencing-Massenware: "Bei größeren Rollouts arbeiten Kunden gern mit Partnern zusammen, die über Beratungsressourcen für komplexe Implementierungen und das entsprechende Know-how verfügen. Dies können Anbieter mit einer reinen Preisorientierung in der Regel nicht bieten." Zurzeit lässt die Entwicklung des Markts vermuten, dass er Platz für viele Anbieter bietet. Das Ziel von Unternehmen wie Cisco ist jedoch, Web-Conferencing so einfach zu machen wie ein Telefongespräch.