Windows 10

Virtuelle Desktops effektiv verwalten und bedienen

01.01.2020
Von 
Thomas Rieske arbeitet seit Oktober 2002 als freiberuflicher IT-Fachjournalist und Autor für IDG. Zu den Themenschwerpunkten des Diplom-Übersetzers zählen unter anderem Computersicherheit, Office-Anwendungen und Telekommunikation.
Mit Windows 10 hat Microsoft die bereits von Linux bekannten virtuellen Arbeitsoberflächen eingeführt. Auf diese Weise lassen sich etwa private und berufliche Inhalte besser voneinander trennen. Es stehen zudem etliche Optionen zur Verfügung, um produktiver mit den zusätzlichen Desktops umzugehen.

Neuen virtuellen Desktop öffnen

Virtuelle Desktops sind eine praktische Sache. Dennoch sei vorab eine grundlegende Einschränkung erwähnt: Bei jeder neuen Windows-Sitzung starten Sie wieder mit genau einer Arbeitsumgebung. Das liegt daran, dass Microsoft derzeit keine Option vorgesehen hat, um die virtuellen Desktops zu speichern. Sie überdauern dementsprechend weder ein Abmelden noch einen Neustart oder ein Herunterfahren. Nur wenn Sie Windows in den Energiesparmodus oder Ruhezustand schicken, hat dies keine Auswirkungen.

Um einen neuen virtuellen Desktop zu öffnen, klicken Sie in der Task-Leiste auf das Icon neben dem Suchfeld oder - sofern eingeblendet - der Cortana-Schaltfläche. Diese Schaltfläche wird auch Aktive Anwendungen oder Task-Ansicht genannt. Sollte das Symbol fehlen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Task-Leiste und aktivieren Taskansicht-Schaltfläche anzeigen.

Nun blendet Windows oberhalb der gerade aktiven Anwendungen eine Leiste ein. Dort lässt sich über das Plus-Zeichen ein zweiter Desktop aktivieren, dem Sie anschließend noch weitere hinzufügen können. Auf den virtuellen Desktops haben Sie jetzt Gelegenheit, nach Bedarf Programme aufzurufen, Verzeichnisse zu öffnen oder sonstige Aktionen zu starten. Standardmäßig bleiben die geöffneten Fenster an ihre jeweilige Arbeitsoberfläche gebunden.

Weitere Optionen in der Task-Ansicht nutzen

Wenn Sie zur Task-Ansicht zurückwechseln, etwa mit der Tastenkombination Windows+Tab, stehen weitere Optionen zur Verfügung. So können Sie beispielsweise einzelne Fenster sortieren, indem Sie sie einfach per Drag & Drop auf andere Desktops verschieben.

Außerdem besteht die Möglichkeit, ein bestimmtes Fenster - auf Wunsch auch alle Fenster einer App - generell auf jeder virtuellen Arbeitsoberfläche anzuzeigen. Das ist durchaus sinnvoll, etwa wenn Sie den Browser oder Taschenrechner immer in direktem Zugriff benötigen. Dazu öffnen Sie mit der rechten Maustaste das Kontextmenü des jeweiligen Fensters und klicken auf Dieses Fenster auf allen Desktops anzeigen beziehungsweise Fenster aus dieser App auf allen Desktops anzeigen.

Mit Tastenkürzeln arbeiten

Außer über die Task-Ansicht können Sie die virtuellen Arbeitsoberflächen auch mithilfe von Tastenkürzeln verwalten. Das funktioniert deutlich schneller, bedeutet aber immer auch einen Wechsel in der Bedienung von Maus zu Tastatur. So erzeugt die Tastenkombination Strg+Windows+D einen neuen Desktop. Mit Strg+Windows+Links schalten Sie zum vorherigen, mit Strg+Windows+Rechts zum nächsten Desktop um. Über Strg+Windows+F4 beenden Sie den aktuellen Desktop. Sollten dort noch Fenster geöffnet sein, wandern sie automatisch auf den Desktop links davon.

Es gibt einige weitere Stellschrauben, mit denen sich das Verhalten und Erscheinungsbild dieses Features steuern lässt. Zum Beispiel können Sie festlegen, ob auf den virtuellen Desktops nur die jeweils dort geöffneten Fenster oder die Fenster auf allen Desktops als Taskleisten-Icons angezeigt werden sollen. Sie erreichen die betreffende Option über die Windows-Einstellungen unter System / Multitasking im Abschnitt Virtuelle Desktops. Mithilfe der zweiten Pulldown-Liste auf dieser Seite lässt sich zudem bestimmen, zwischen welchen aktiven Tasks Sie per Shortcut Alt+Tab wechseln können - nur zwischen denen des aktuellen Desktops oder Desktop-übergreifend. (ad)