Kosten sparen im RZ

Virtualisierung transformiert das Data Center

19.10.2009

Nachholbedarf bei Storage-Virtualisierung

Auch die Speicher-Virtualisierung hinkt dem Server-Markt weit hinterher. Die Gründe dafür sind vielfältig: Während der Einstieg in die Server-Virtualisierung durch schrittweise Migration einzelner Systeme relativ einfach zu bewerkstelligen ist – oft angefangen mit Entwicklungs- und Test-Umgebungen -, entfaltet die Virtualisierung der Storage-Landschaft erst dann ihren vollen Effekt, wenn sie systemübergreifend die ganze oder zumindest große Teile der IT-Infrastruktur einbezieht. Das macht entsprechende Storage-Projekte langwierig und unübersichtlich. Zudem fehlt in vielen Unternehmen noch das Verständnis für komplexe Speicher-Virtualisierungskonzepte.

Storage-Virtualisierung in dem Sinne, dass durch die besonders effiziente Virtualisierung nahe an der Speicherebene eine klare Trennung zwischen der logischen und physikalischen Schicht möglich wird, verstehen nur 38 Prozent der Befragten“, sagt Analyst Denis Mrksa von Techconsult. Für seine Studie aus dem vergangenen Jahr hat er 203 deutsche IT-Entscheider befragt. Im Hinblick auf Speichervirtualisierung mangle es noch an Lösungsverständnis und praktischen Umsetzungsmöglichkeiten. „Hier sind die Anbieter gefragt, ihre Lösungen dem Anwender näher zu bringen und ihn bei der Entwicklung ganzheitlicher Virtualisierungskonzepte zu unterstützen“, resümiert Mrksa.

1-1 Zoning bei Fibre-Channel: Der größere Aufwand bei der Storage-Anbindung hat den Vorteil, dass sich die Applikations-Server nicht gegenseitig stören können.
1-1 Zoning bei Fibre-Channel: Der größere Aufwand bei der Storage-Anbindung hat den Vorteil, dass sich die Applikations-Server nicht gegenseitig stören können.

Nach Einschätzung von IDC befindet sich der Speicher-Markt gerade im Umbruch. Zwar bestehe in den Unternehmen nach wie vor Interesse an Virtualisierungslösungen, in erster Linie gehe es derzeit aber darum, kurzfristig Kosten zu reduzieren. Aufgrund knapper Budgets würden deshalb Ausgaben für neue Projekte vorerst auf Eis gelegt und statt dessen vor allem günstigere Storage-Lösungen angeschafft, die schnelle Abhilfe bei drängenden Problemen versprechen, schreiben die Marktforscher in ihrem aktuellen Storage-Report "Understanding User Needs in a Changing Economic Climate.“

Dem Siegeszug der Server-Virtualisierung indes steht das alles nicht entgegen. Waren die ursprünglichen Auslöser für Virtualisierung meist Kostensenkungen durch Konsolidierung oder eine verbesserte Auslastung der Server, wird jetzt wichtiger, was sich bisher oft nur als willkommener Nebeneffekt einstellte: einfachere und flexiblere Infrastrukturen mit deutlich mehr Agilität, höhere Service-Level bei geringerem Administrationsaufwand und Hardware-Einsatz sowie die Fähigkeit, schneller auf Business-Anforderungen zu reagieren.