Tipps, Konfiguration, Fallstricke

Virtualisierung in der Praxis - Hyper-V fürs Netzwerk optimal konfigurieren

15.02.2012
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

Optimales Konfigurieren der Netzwerkprotokolle

Auch wenn Sie dedizierte Netzwerkkarten in Hyper-V einsetzen, haben Sie noch Optimierungspotenzial im Bereich der Netzwerkprotokolle. In den Eigenschaften der Netzwerkverbindungen deaktivieren Sie bei der entsprechenden Netzwerkkarte die Protokolle, die nicht notwendig sind.

Die Netzwerkverbindung, mit der Sie den Server verwalten, können Sie so belassen, wie sie ist. Setzen Sie im Netzwerk kein IPv6 ein, können Sie das Protokoll deaktivieren. Das ist allerdings keine empfohlene Konfiguration. Das gilt auch für die nachfolgenden Netzwerkverbindungen bezüglich der Deaktivierung von IPv6. Das Protokoll für Microsoft virtueller Netzwerkswitch können Sie in der Verwaltungskarte ebenfalls deaktivieren, da dieses nur in Hyper-V eine Rolle spielt und die Verwaltungsverbindung keinerlei Kommunikation mit Hyper-V durchführen soll.

Eingriffsmöglichkeit: Die Konfiguration der Netzwerkprotokolle bietet Optimierungspotenzial.
Eingriffsmöglichkeit: Die Konfiguration der Netzwerkprotokolle bietet Optimierungspotenzial.

Für das Netzwerk, das Sie in Hyper-V eingebunden haben, also das Netzwerk, das die virtuellen Server mit dem physischen Netzwerk verbindet, aktivieren Sie nur Protokoll Microsoft virtueller Netzwerkswitch. Alle anderen Protokolle deaktivieren Sie, auch die Protokolle für IPv4 und IPv6. Hier können Sie IPv6 tatsächlich aktivieren, da die Verbindung nur das Protokoll Microsoft virtueller Netzwerkswitch benötigt.

Wenn Sie für die Kommunikation innerhalb des Clusters (Heartbeat) einen eigenen Adapter verwenden, was dringend zu empfehlen ist, können Sie hier ebenfalls IPv6 deaktivieren, wenn Sie das Protokoll nicht einsetzen. Außerdem können Sie den E/A-Treiber für Verbindungsschicht-Topologieerkennung deaktivieren. Das Protokoll dient nur der Anzeige des Servers in Überwachungs-Tools, zum Beispiel in der Netzwerkübersicht in Windows 7. In einem Cluster-Netzwerk benötigen Sie das Protokoll nicht; das gilt auch für Antwort für Verbindungsschicht-Topologieerkennung.

Das Protokoll Microsoft virtueller Netzwerkswitch kann ebenfalls deaktiviert werden. In sehr großen Umgebungen können Sie noch weiter gehen und die Kommunikation mit dem CSV (gemeinsamer Datenträger) und dem Heartbeat ebenfalls durch dedizierte Adapter voneinander trennen. Für CSV und Heartbeat verwenden Sie die gleichen Protokolle.

Bei dedizierten Adaptern für die Datenübertragung mit der Live-Migration deaktivieren Sie Protokoll Microsoft virtueller Netzwerkswitch und IPv6. Alle anderen Protokolle lassen Sie aktiv.

Verbinden Sie den Server noch mit einem iSCSI-Target, können Sie auch bei dieser Netzwerkverbindung Protokolle deaktivieren, und zwar alle Protokolle außer IPv4 deaktivieren. Nutzen Sie im Netzwerk noch IPv6, kann das Protokoll aktiv gelassen werden. Alles andere deaktivieren Sie. Die Kommunikation zum Speicher erfordert nur eine IP-Verbindung, keine anderen Protokolle.