Gates fischt nach Netscape-Kunden

Virtual Machine soll den Navigator unterwandern

13.12.1996

Die Gates-Company wird ihre "Java Virtual Machine" (JVM), die sie für die kommende, eigene "Explorer"-Browser-Version angekündigt hat, unentgeltlich auch für den Navigator anbieten. Auf dem Browser-Markt hat die Gates-Company gegen Netscape nämlich nach wie vor ganz klar das Nachsehen (vgl. CW Nr. 48 vom 29. November 1996, Seite 26: "Microsoft entwickelt...").

Zwar besitzt der Netscape-Browser eine eigene JVM. Diese ist jedoch im Vergleich zu konkurrierenden Produkten wie eben von Microsoft oder von Sun sehr langsam. Eine JVM setzt den Byte-Code von Java-Applikationen in die Maschinensprache der jeweils unterliegenden Hardware um.

Damit dieser Vorgang schneller vonstatten geht, setzen sowohl Microsoft als auch Netscape in ihren Java Virtual Machines sogenannte Just-in-Time-Compiler ein (Just-in-Time = JIT). Netscape hatte vor einigen Monaten von Symantec Lizenzrechte an deren JIT-Compiler erworben. Dieser soll in die kommende Navigator-Version 4.0 integriert werden, die im kommenden Monat als Betaversion auf den Markt kommen soll. Bislang nutzt Netscape den JIT-Compiler von Borland.