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Viewbus verspricht Internet-Daten in Echtzeit

21.09.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Frech kommt weiter, meint eine Internet-Startup aus Peekhill im US-Bundesstaat New York: Viewbus will nichts Geringeres als das Internet revolutionieren. Die Company hat eine neue Technik namens "Intelligent Data Delivery" (IDD) entwickelt, die angeblich die Übertragung von Informationen in Echtzeit an Hunderttausende gleichzeitiger Benutzer gestatten soll.

Grundlage von IDD ist ein neues Protokoll, das die bisher durch das TCP (Transmission Control Protocol) auferlegten Beschränkungen ausräumen soll. Es verzichtet auf Bestätigungen für jedes einzelne Datenpaket und verschickt statt dessen diskrete und voneinander unabhängige Dateneinheiten. Das soll laut Viewbus sogar über ein langsames GSM-Netz mit 9600 Bit/s funktionieren. Content- oder Service-Provider brauchen keine neue Hard- oder Software zu installieren - Viewbus hostet die Anwendungen in eigenen Datenzentren, die über einen 10-Gbit/s-Backbone verbunden sind. Wer IDD nutzen will, muss lediglich ein paar zusätzliche Meta-Tags in seinen Seiten einbauen, um das für die Darstellung der Inhalte genutzte Java-Applet aufzurufen. In puncto Sicherheit bietet IDD 128-Bit-Verschlüsslung.

Ob die Wirklichkeit halten kann, was das Marketing verspricht, bleibt vorerst abzuwarten. Im vierten Quartal schaltet Viewbus seinen Dienst live. Firmengründer, President und CIO (Chief Information Officer) Sergej Petrov zumindest ist sich des Erfolgs bereits sicher: "Das bietet sonst keiner. Internet-Firmen, die Echtzeit benötigen, können es sich nicht leisten, uns nicht zu nutzen."