Hardware ausnutzen

Vierfach schnell dank Quad-Core - oder nicht?

01.07.2013
Von Thorsten Eggeling

Filme schneller umwandeln

Multicore-Prozessoren sind bei der Videobearbeitung fast schon ein Muss. Die CPU kommt allerdings bei den Berechnungen schnell an ihre Grenzen. In diesem Fall lässt sich der Prozessor der Grafikkarte (GPU) hinzuschalten und damit mehr Leistung herausholen.

Videos lassen sich mit Freemake Video Converter schneller umwandeln, weil das Programm nicht nur Multithreading, sondern auch die Prozessoren der Grafikkarte nutzt.
Videos lassen sich mit Freemake Video Converter schneller umwandeln, weil das Programm nicht nur Multithreading, sondern auch die Prozessoren der Grafikkarte nutzt.

Viele Videokonverter nutzen Multithreading – zumindest bei der Umwandlung in das H.264-Format –, aber nicht alle können auch die GPU zu Hilfe nehmen. Der kostenlose Freemake Video Converter kann CUDA und DXVA nutzen. CUDA wird von Nvidia-Grafikkarten unterstützt und DXVA funktioniert auch mit Grafikkarten von ATI oder Intel. Freemake Video Converter verwendet diese Techniken, soweit vorhanden, automatisch, wenn Sie unter „Datei ➞ Optionen – Beschleunigung“ ein Häkchen vor „Optimale Umwandlungsparameter automatisch erkennen (Geschw. max.)“ setzen. CUDA kommt lediglich bei der Umwandlung in das H.264-Format zum Einsatz, DXVA bei H.264 und MPEG2.

Die Bedienung des Programms ist einfach. Ziehen Sie eine Videodatei vom Windows-Explorer auf das Fenster von Freemake Video Converter. Wählen Sie in der unteren Leiste das Zielformat aus und anschließend ein Umwandlungsprofil. Nach einem Klick auf „Konvertieren“ beginnt das Programm dann mit seiner Arbeit.

Audiodateien umwandeln oder CDs rippen

Mit Hilfe von Cdex können Sie Musik-CDs kopieren und Audiodateien umwandeln. Bei MP3s kommt der Open-Source-Encoder Lame zum Einsatz. Dieser verarbeitet Dateien aber nur in einem Thread und daher entsprechend langsam.

Eine aktuelle Multithreaded- und 64-Bit-Variante von Lame 3.98.2 ist fpMP3Enc. Entpacken Sie das Programm in ein beliebiges Verzeichnis auf der Festplatte. Sie sehen dann darin mehrere EXE-Dateien. „fpMP3.exe“ funktioniert mit sämtlichen Prozessoren. „fpMP3_SSE4.exe“ erhält Optimierungen für den SSE4-Befehlssatz. Hier kommt es auf einen Versuch an, ob sich damit auch ein spürbarer Geschwindigkeitsvorteil ergibt.

Um „fpMP3Enc“ in Cdex einzubinden, gehen Sie auf „Options ➞ Settings“ und dann auf „Encoding ➞ Encoders“. Wählen Sie hinter „Encoder“ den Eintrag „External Encoder“. Geben Sie unter „Encoder path“ den Pfad zu „fpMP3.exe“ an. Unter „Parameter string“ geben Sie -V 0 --vbr-new --threads [n] -f %1 %2 ein. Für die Angabe hinter „--threads“ geben Sie für [n] die Anzahl der verfügbaren Prozessorkerne ein, beispielsweise 8. Klicken Sie auf „OK“ und wandeln Sie eine Audio-CD um oder konvertieren Sie WAV-Dateien in das MP3-Format. Wie unter Punkt 1 beschrieben sehen Sie dabei im Windows Task-Manager die annähernd volle Auslastung aller Kerne. Bei acht kann sich im Vergleich zu einem Thread eine Beschleunigung um den Faktor drei ergeben.

Anwender von Windows 7 32 Bit haben die Möglichkeit, Lame-mt zu verwenden. Das Programm basiert auf Lame 3.97 und liefert unter Umständen keine optimale MP3-Qualität. Hier verwenden Sie in Cdex die Parameterzeile -V0 -vbr-new %1 %2.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.