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Vier ehemalige Qwest-Manager wegen Betrugs angeklagt

26.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das US-Justizministerium hat nach gut einem Jahr Ermittlungsarbeit eine Betrugsklage gegen vier frühere Topmanager des skandalgebeutelten Carriers Qwest erhoben. Presseberichten zufolge wird ihnen vorgeworfen, die Einnahmen des TK-Unternehmens im zweiten Quartal 2001 um 33 Millionen Dollar aufgebläht zu haben, um das prognostizierte Umsatzwachstum von zwölf bis 13 Prozent zu erreichen. Dazu seien unter anderem Einnahmen aus dem Verkauf von TK-Ausrüstungen an Schulen im US-Bundesstaat Arizona zu früh verbucht worden. Um den Betrug zu vertuschen, hatten die Angeklagten so die Anschuldigung, den Liefertermin gefälscht. Bei den Angeklagten handelt es sich um Grant Graham, den früheren Finanzchef der Global-Business-Abteilung, Thomas Hall, den ehemaligen Leiter der Abteilung für Behörden- und Bildungsangebote, dessen Stellvertreter John Walker sowie der im Controlling beschäftigte

Bryan Treadway.

Parallel dazu startete die US-Börsenaufsicht SEC eine Zivilklage gegen die vier Führungskräfte sowie gegen vier weitere frühere und derzeitige Qwest-Mitarbeiter. Insgesamt sollen die Beschuldigten in den Jahren 2000 und 2001 144 Millionen Dollar zuviel Umsatz verbucht haben. SEC-Chairman William Donaldson kündigte an, dass es sich dabei bei weitem nicht um die letzte Klage gegen Qwest handle.

Der US-Carrier hatte am 12. Februar bekannt gegeben, das er nach einer erneuten internen Buchprüfung die Umsätze der Jahre 2000 und 2001 um zusätzliche 357 Millionen Dollar nach unten korrigieren werde (Computerwoche online berichtete). Damit erhöhte sich der Bilanzierungsfehler auf 2,21 Milliarden Dollar. Zuvor war Qwest für 2000 und 2001 von 1,86 Milliarden Dollar zu viel Umsatz ausgegangen. (mb)