Das ideale Rechenzentrum

Vier Dinge braucht der CIO

14.03.2008

Hugo Plüss, Global Head of Enterprise Computing Services, Roche

Die Infrastruktur der meisten Rechenzentren ist heute komplex und schwierig zu managen - verbunden mit hohen Fixkosten und Ressourcensilos, die ein Reagieren auf sich verändernde Anforderungen erschweren. Eine Verbesserung der Effizienz und Zuverlässigkeit dieser kritischen Ressourcen ist zum wesentlichen Bestandteil der Rationalisierung von Unternehmensprozessen und der Verbesserung von Vertriebs- und Kundendiensten geworden.

Foto: Roche

Das RZ der Zukunft wird von vier Kräften gestaltet sein: Standardisierung, Rationalisierung, Virtualisierung und Service-Orientierung.

Als ein Grundstein der Infrastrukturstrategie müssen standardisierte Prozesse und Technologien gelten. Hierzu zählen ein Itil-Framework, eine standardisierte Hardware/Software- Umgebung und selektives Sourcing inklusive all jener Anwendungen und Dienste, die in einer kostengünstigen und sicheren Art von Mainstream-Providern angeboten werden können. Berücksichtigt werden müssen darüber hinaus alternative Sourcing-Modelle, womit Ankäufe nur noch strikt nach dem jeweiligen Bedarf realisiert werden sollten. Ferner ist das Thema Software as a Service (SaaS) als Hauptoption einer IT-Strategie anzusehen.

Die erste Phase zur Verbesserung einer Infrastruktur sollte die physischen Standorte, die IT-Anlagen beherbergen, reduzieren. Das Ziel besteht dabei nicht notwendigerweise darin, das gesamte Equipment in einem einzigen RZ zu zentralisieren. Jedoch sollte die Anzahl solcher Örtlichkeiten auf das nötige Minimum gebracht werden. So können die Effizienz des Administrationspersonals maximiert und gemeinsam genutzte IT-Management-Prozesse geschaffen werden.

Rationalisierungen konzentrieren sich auf Einsparungen im Umfang der verwendeten Systeme. Demgegenüber will Virtualisierung Bereichsgrenzen aufheben und Ressourcen in gemeinsam genutzten Einrichtungen zusammenfassen. Dadurch lassen sich sowohl die Effizienz als auch die dynamische Zuteilung von Einrichtungen erhöhen. Die Virtualisierung reduziert Kosten, weil durch sie die gemeinsame Nutzung von Ressourcen erst möglich und so die verfügbaren IT-Einrichtungen ausgelastet werden können.

Strategisch äußerst wichtig, erhöht die Virtualisierung die Agilität eines Unternehmens erheblich durch die Möglichkeit, alle IT-Syste-me dynamisch und granular zu skalieren. Service-Levels verbessern sich dank einer dynamischeren, auf dem jeweiligen Bedarf aufbauenden Ressourcenzuteilung. Virtualisierung stellt das Fundament dar, auf dem eine Service-Level-Automation aufgebaut werden kann. (jm)