Messe Zukunft Personal

Viele Startups vermitteln Aufbruchstimmung

18.10.2017
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Mit einem neuen Besucher- und Ausstellerrekord ging Ende September die Messe Zukunft Personal in Köln zu Ende: Fast 18.000 Fachbesucher (plus fünf Prozent) und 770 Aussteller (ebenfalls plus Prozent) bestätigten den Veranstalter Spring, dass im Zuge der Digitalisierung Personalthemen in allen Unternehmensbereichen angekommen sind.

Besonders stolz ist Spring-Messe-Geschäftsführer Ralf Hocke darauf, dass sich die Zahl der ausstellenden Startups mit 97 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt hat. "Der Startup-Spirit hält Einzug in die Personalabteilungen und sorgt für Aufbruchstimmung", ist Hocke überzeugt. Die dazugehörende Networking- und Blogger-Lounge war an allen drei Messetagen sehr gut besucht. Das neue Gestaltungskonzept, erarbeitet von der Nürnberger Firma Design Offices, die für eine offene Arbeitskultur steht, wurde vom Fachpublikum begeistert aufgenommen, vor allem, weil Vortragende und Zuhörer ganz nah beieinander saßen und so Diskussionen problemlos entstanden und beide Seiten schnell ins Gespräch kamen.

Der Wandel der Arbeitswelt durch Künstliche Intelligenz und welche Aufgaben sich daraus für die Personalabteilungen ergeben, war auch Schwerpunkt in zahlreichen Vorträgen und Diskussionsrunden. Zukunftsforscherin Nell Watson betonte in ihrer Keynote die Vorteile solcher Systeme: Der Mensch kann eintönige Aufgaben abgeben, habe wieder mehr Zeit für Kreativität und darf sein Leben wieder selbstbestimmter und individueller gestalten - die Maschine dient dem Menschen, nicht umgekehrt. Diesen Gedanken unterstrich auch Julian Nida-Rümelin, Philosophieprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Staatsminister a.D. Er sprach in der Keynote-Arena über seine Idee eines "digitalen Humanismus", der klar das Wohl des Menschen in den Mittelpunkt der Digitalisierung stellt. Gleichzeitig forderte er klare ethische Normen für den Umgang mit neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz und Big Data, die Entwickler immer vor Augen haben müssen, um sich der Konsequenzen ihres Handelns bewusst zu werden.

Die neukonzipierte Networking- und Blogger-Lounge stieß auf der Zukunft Personal auf großes Interesse beim Fachpublikum.
Die neukonzipierte Networking- und Blogger-Lounge stieß auf der Zukunft Personal auf großes Interesse beim Fachpublikum.
Foto: Peter Porst Zukunft Personal

Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt sind enorm und bereits gegenwärtig. Microsoft-Personalchef Markus Köhler betonte in einer Podiumsdiskussion, dass genau deshalb der Mensch bei der Digitalisierung die Marschrichtung vorgeben muss. Die Personaler müssten Mutmacher und Vorreiter für die positive Gestaltung des Wandels zu sein. Voraussetzung dafür sei allerdings die Motivation der Mitarbeiter zu lebenslangem Lernen und die Offenheit für kontinuierliche Veränderung. Carsten Busch, CEO Business Unit ETWeb des weltweit agierenden Anbieters von HR-Software Lumesse, verweist in diesem Zusammenhang auf eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP), in der es heißt, dass für die Millennials die Weiterbildungsangebote und -möglichkeiten zu den wichtigsten Kriterien bei der Arbeitgeberauswahl zählen. Eben deshalb habe man in die eigene Talent-Management Software Lernmodul-Funktionen integriert, die den Mitarbeitern eine eigenständige Weiterbildung ermöglicht mit einer Vielzahl elektronischer Bildungsangebote.

Ebenfalls auf gute Resonanz stieß die Vorstellung der Studie "Arbeitsplatz der Zukunft" und die daran anschließende Podiumsdiskussion. IDG Research, das Unternehmen, in dem auch die CW und das CIO Magazin erscheinen, hatte im Sommer rund 1100 Führungskräfte und 450 Fachkräfte dazu befragt, wie ihre Erwartungen sind bezüglich der neuen Arbeitsmöglichkeiten.