E-Plus

Viele Handy-Nutzer brauchen keine schnelle Datenverbindung

27.10.2008
E-Plus-Chef Thorsten Dirks rät zur Vorsicht beim Aufbau eines HSDPA-Datennetzes. Die meisten Handy-Nutzer würden es ohnehin nicht benötigen.

E-Plus warnt vor Gefahren eines teuren Ausbaus der Netzinfrastruktur. Netzbetreiber, die massiv in schnelle Mobilfunknetze investieren, laufen Gefahr, dass sie die Kosten nicht mehr einspielen, sagte der E-Plus-Chef Thorsten Dirks im Gespräch mit Welt Online. Stattdessen sollten Anbieter ein gemeinsames Breitbandnetz aufbauen, um die Investitionen möglichst gering zu halten. Seiner Meinung nach benötigen die meisten Handynutzer ohnehin keine schnelle Datenverbindung und ein DSL-Ersatz ist mobiles Breitband angeblich auch nicht.

Dennoch erwartet E-Plus, dass sich die Datenumsätze in den kommenden vier Jahren auf knapp 5,7 Milliarden Euro verdreifachen. Weil aber die Einnahmen aus Sprachminuten zurückgehen, wird der Netzbetreiber im kommenden Jahr bereits einen Großteil seiner Investitionen im hohen dreistelligen Millionenbereich in mobile Datennetze stecken. Ab 2009 sollen die ersten Regionen mit dem Breitbandstandard HSDPA ausgebaut werden, zunächst werden mittelgroße Universitätsstädte mit mobilem Breitband erschlossen.

Im August hatte Dirks angekündigt, das Handy-Netz nur regional und für bestimmte Kundengruppen mit HSDPA zu erweitern. Es komme darauf an, in Zukunft weiter zu segmentieren und Zielgruppen anzusprechen, sagte der E-Plus-Chef. Damit enttäuscht der Anbieter die Erwartungen von zahlreichen Kunden, bereits im kommenden Jahr bundesweit via HSDPA mobil im Internet zu surfen. Derzeit ist E-Plus in Deutschland der einzige Anbieter ohne breitbandiges (= HSDPA-) Datennetz.

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